FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

Die Abgrenzung ist auch heute noch im selben Ausmaß vorhanden. Ich als Person bin zwar für das gesamte B2B-Geschäft zuständig, die Abgrenzung zwischen den Marken ist aber eindeutig. „die Plattform“ ist Marktführer im B2B-Geschäft in Öster- reich, sowohl von der Kundenzahl her als auch was das Volumen betrifft. In der Dadat werden im B2B-Bereich vor allem Vermögensverwalter betreut.Der Fokus der Dadat liegt sonst in erster Linie auf dem Retailgeschäft, dieses macht rund 90 Pro- zent des Geschäfts aus. Hier sind wir mei- ner Meinung nach derzeit auch die Num- mer eins im Wachstum. Gerade in den Coronajahren 2020 und 2021 haben wir massiv an Kunden zugelegt, da hatten wir am Tag Depoteröffnungen im dreistelligen Bereich.Die Nachfrage war da stärker als in Zeiten der New Economy. Natürlich hat sich diese Entwicklung heuer wieder etwas relativiert, allerdings ist der Zulauf immer noch stärker als vor der Coronaphase. Mit wie vielenVermögensverwaltern arbei- tet die Dadat mittlerweile zusammen? Die Anzahl an Vermögensverwaltern ist in Österreich natürlich beschränkt. Aktuell arbeiten wir mit knapp 15 zusammen. Dafür haben die Kunden, die über die Ver- mögensverwalter zu uns kommen, meist ein höheres Veranlagungsvolumen. Laut dem neuen Wertpapierfirmengesetz dürfen Wertpapierfirmen künftig auch Depotgeschäft betreiben oder Kundengel- der entgegennehmen. Könnte hier eine Gefahr für Ihr B2B-Geschäft entstehen, wenn Ihre Kunden plötzlich selbst das Depotgeschäft machen? Wir wissen, wie schwierig es ist, hier alle Prozesse richtig aufzusetzen und die regu- latorischen Anforderungen zu erfüllen. Bei den österreichischen Vermögensverwaltern schließe ich eigentlich aus, dass diese die neuen Möglichkeiten nutzen werden, da sie in der Regel auch zu klein sind und dieser Schritt sich für sie niemals rechnen würde. Um sich darüber Gedanken zu machen, müsste man schon ein Volumen von bis zu einer Milliarde Euro verwalten, darunter macht es wenig Sinn. Der Rückzug der Fondsplattform FFB aus Österreich hat viele in der Branche kalt erwischt. Den Kunden wurde damals ein Übertrag auf „die Plattform“ empfohlen. Inwieweit konnte man davon profitieren? „die Plattform“ konnte davon mit Sicher- heit profitieren. Rückblickend muss man sich als Marktteilnehmer aber auch die Frage stellen, ob es wirklich sinnvoll ist, Dienstleistungen quasi kostenfrei zur Ver- fügung zu stellen. Natürlich, mit Speck fängt man Mäuse, wenn aber am Ende des Tages nichts mehr übrig bleibt, muss man sich die Frage stellen, wie tragfähig ein sol- ches Geschäftsmodell langfristig sein kann. Klar ist der österreichische Markt sehr klein und hart umkämpft, trotzdemmüssen wir darauf schauen, dass am Ende unterm Strich auch etwas übrig bleibt. Ist die Konsolidierung im Bereich der Fondsplattformen nun vorbei? Der Markt hat sich in diesem Bereich sehr reduziert, und ich denke, dass wir jetzt eine gesunde Struktur im Markt haben. Sollte es trotzdem zu einer weiteren Konsolidie- » Die Nachfrage war da stärker als in Zeiten der New Economy. « Ernst Huber, Schelhammer Capital FOTO: © MARLENE FRÖHLICH FÜR LUXUNDLUMEN fondsprofessionell.at 3/2022 209

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