FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

es wie eine pauschale Abwertung wirkt, ohne die damit verbundenen Hintergrün- de zu berücksichtigen oder die Umstände zu beleuchten, wie und warum es über- haupt zu einer zeitweise schwächeren Per- formance des Fonds gekommen ist … Detlef Glow: … mit der Sie aber doch nicht wirklich zufrieden sein können? Funk: Was die Entwicklung in der jüngsten Zeit angeht, sind wir das auch nicht. An- dererseits wird es immer Phasen geben, in denen unser auf Qualität ausgerichteter Investmentansatz zeitweise unter Druck gerät. Das gilt mit Sicherheit für das Jahr 2021, das imRückblick eines der herausfor- derndsten Aktienjahre meiner bisherigen Laufbahn als Fondsmanager gewesen ist, eben weil insbesondere qualitativ hochwer- tige Aktien gelitten haben. Gemeint sind Papiere von Unternehmen mit einem Fokus auf eine einwandfreie Bilanzqualität, ein attraktives Ergebniswachstum und eine nur geringe Verschuldung. Anders ausge- drückt: Hoch in der Gunst von Investoren standen im vergangenen Jahr Aktien von Unternehmen, in die wir mit dem Fonds ganz bewusst nicht investieren. Im Prinzip gilt das auch für das erste Quartal 2022. Heuser: Das heißt konkret? Funk: Im vergangenen Jahr waren es vor allemWerte, die von einer weithin erwarte- ten Wiederöffnung nach der Corona-Pan- demie profitiert haben. Nach dem russi- schen Einmarsch in die Ukraine haben sich vor allem Werte mit einem beson- deren Bezug zu fossilen Energien wie Öl- und Gasunternehmen aufgrund der stark » Es wird immer Phasen geben, in denen unser auf Qualität ausgerich- teter Investmentansatz unter Druck gerät. « Alexander Funk, Ökoworld Alexander Funk (rechts), Fondsmanager des Ökoworld Ökovision Classic, imAnalyse- gespräch mit Detlef Glow (Mitte), Head of Lipper EMEA Research, und Hans Heuser, FONDS professionell fondsprofessionell.at 2/2022 51

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