FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

D er Ökoworld Ökovision Classic ist ei- ner der ältesten Nachhaltigkeitsfonds auf dem Markt. Anleger, die früh zugegrif- fen haben, können sich über eine exzellen- te Performance freuen. Zuletzt aber ließ die Wertentwicklung zu wünschen übrig. Mit dem Hinweis auf eine ausgeprägte Perfor- manceschwäche in der Vergleichsgruppe „Aktien Ökologie“ stufte die Ratingagentur Scope den Fonds im Februar auf Basis eines rein qualitativen Ansatzes – die Scope-Skala reicht von der Topnote „A“bis „E“– herab, von „C“ auf nur noch „D“. Zur Begründung hieß es, der Fonds verzeichne auf Einjahressicht eine Perfor- mance von minus 0,2 Prozent. Das liege deutlich unter dem Durchschnitt der Ver- gleichsgruppe von 6,4 Prozent. Die Risiko- kennzahlen des Fonds seien hingegen deut- lich besser ausgefallen, hieß es im Bericht. Während der maximale Verlust und die Volatilität des Fonds über fünf Jahre laut Scope bei minus 5,7 und 13,7 Prozent lagen, kam die Peergroup auf minus 18,5 und 14,9 Prozent. Mit laufenden Kosten von 2,30 Prozent gehöre er aber zu den teuersten Vertretern seiner Gruppe. Wir wollten mehr über die Hintergründe wissen und haben den Fondsmanager Alexander Funk zu einem gemeinsamen Analysegespräch mit Detlef Glow, Head of Lipper EMEA Research, gebeten. Hans Heuser: Herr Funk, in der kürzlich auf FONDS professionell ONLINE erschienenen Nachricht über die Rating-Herabstufung des Ökoworld Ökovision Classic durch Sco- pe haben wir zur Illustration das Symbol- bild „Daumen runter“ benutzt. Warum hat Sie das geärgert? Der Fonds wird doch nicht ohne Grund niedriger bewertet. Alexander Funk: An der Tatsachenbericht- erstattung ist im Grunde auch nichts aus- zusetzen. Zumal die Wertentwicklung des Fonds über den relativ kurzen Betrach- tungszeitraum, der zugrunde gelegt wurde, nicht wirklich Anlass zum Jubeln gegeben hat. Dennoch war das Symbolbild aus unserer Sicht insofern nicht angebracht, als „Ginge es nach mir, gehörte die Taxonomie ad acta gelegt“ Zufrieden mit dem Ergebnis des Ökoworld Ökovision Classic in jüngster Zeit ist auch dessen Fondsmanager Alexander Funk nicht. Er kann aber plausible Gründe dafür anführen. MARKT & STRATEGIE Fondsmanager im Kreuzverhör | Alexander Funk | Ökoworld 50 fondsprofessionell.at 2/2022 KREUZ VERHÖR FOTOS: © CORNELIS GOLLHARDT

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