FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

Deutschland entwickeln, wollen wir auch hier vor Ort zur Verfügung stellen. Willi Bors: Wir sind seit mittlerweile 30 Jah- ren der Biometriespezialist in Österreich und wollen unseren Partnern auch in der aktuell schwierigen Zeit Kontinuität und Stabilität bieten. In der Vergangenheit gab es immer wieder ausländische Direktversi- cherer, die kurz amMarkt aktiv waren und dann wieder verschwunden sind. Wir ge- hören sicher nicht dazu. Wir sind ein Ser- viceversicherer und stehen für stabile Bei- träge. Unsere Eigenkapitalquote wie auch unsere Solvabilität liegen auf sehr hohem Niveau, und das ist durchaus eine Garantie für die zukünftige Beitragsstabilität.Wir ha- ben die Bestandsprämien noch nie erhöht, und die Kennzahlen verdeutlichen, dass wir dies auch in Zukunft nicht tun werden. Auch langjährig vor Ort aktive Versicherun- gen wie die Gothaer haben sich kürzlich aus dem Markt verabschiedet, und die Nürnberger Österreich wurde Ende 2021 an die Merkur verkauft. Eine gewisse Kon- solidierung amMarkt ist damit wahrnehm- bar. Wie sicher ist der Standort Österreich für die Dialog? Sallmann: Ich denke, wir werden hierzulan- de nicht als Ableger einer deutschen Versi- cherung betrachtet, sondern ganz klar als österreichischer Versicherer. Der Marktan- teil der Dialog ist in Österreich höher als in Deutschland. Rund 30 Prozent in der Ab- lebensversicherung sprechen für sich! Die Konsolidierung nehmen wir derzeit eher auf Seiten der Makler war. In Deutschland gibt es hier eine unglaubliche Dynamik, und ich denke, dass es auch in Österreich ähnlich ist – zum einen getrieben durch Zukäufe von Versicherungen, die ein gutes Geschäft in der Übernahme von Vertrie- ben sehen, und zum anderen weil kleinere Maklereinheiten nicht mehr so effizient sind und sich daher zusammenschließen. Wir haben nun zwei Jahre Pandemie hinter uns. Wie ist man bei der Dialog mit der Situation umgegangen, und wie hat sich das Geschäft in dieser Zeit entwickelt? Sallmann: Wir haben anfangs sehr schnell reagiert und die Kommunikation dement- sprechend in den digitalen Bereich ver- lagert. Als wir dann im vergangenen Jahr die Situation besser einschätzen konnten, war für uns aber auch klar, dass wir den persönlichen Kontakt mit den Vertriebs- partnern nicht verlieren wollen. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir weiterhin mit Smart-Working die Mög- lichkeit, vom Homeoffice aus zu arbeiten, aber sie können auch wieder hinaus zu den Partnern gehen und an Veranstaltun- gen teilnehmen. Bors: Am Anfang der Pandemie ist das Geschäft ziemlich eingebrochen. In den ersten drei Monaten nach demMärz 2020 hat sich das Geschäftsaufkommen nahezu halbiert. Im zweiten Halbjahr hat sich die Situation dann relativ rasch erholt. Danach haben wir eine wellenartige Entwicklung gesehen, diese hat sich bis ins aktuelle Jahr hinein fortgesetzt. Anfang 2022 war die Nachfrage etwas schwächer, nun steigt sie wieder an. » Der Marktanteil der Dialog ist in Österreich höher als in Deutschland. « Florian Sallmann, Dialog Versicherung fondsprofessionell.at 2/2022 175

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