FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2022

acht Jahren gedauert, dies aufzubauen. Die Nürnberger war für uns daher das fehlen- de Puzzleteil auf dem Weg zum ganzheit- lichen Personenversicherer. Wie gestaltete sich der Übernahmeprozess, gab es auch andere Interessenten? Details dazu müssen bei der Nürnberger und bei KPMG erfragt werden.Wir haben uns jedenfalls ganz klar auf unsere Strategie fokussiert und haben von Anfang an klar- gestellt, dass wir am ganzen Unternehmen mit allen Mitarbeitern und der gesamten Infrastruktur interessiert sind. Für uns war die Höhe des Bestands – dieser liegt bei 110 Millionen Euro – nicht so wichtig, die Positionierung und die hohe Akzeptanz der Marke in der Breite waren für uns ausschlaggebend. Wie wird die Integration der Nürnberger Versicherung, deren Hauptsitz in Salzburg ist, in die Merkur Versicherung ablaufen? Salzburg wird in Zukunft mit seinen rund 120 Mitarbeitern als Niederlassung erhal- ten bleiben. Der Standort wird als Ideen- schmiede und Hub für die Lebensversi- cherung dienen. Wir haben im Merkur- Konzern auch die Töchter Slowenien, Kroatien und Serbien, die alle auch origi- när als Lebensversicherungstöchter gestartet sind.Nun wird die Chance darin bestehen, den Standort Salzburg zur Produktschmie- de für sämtliche Konzerngesellschaften aus- zubauen. Es geht also darum, Produkte zu entwickeln und diese länderspezifisch anzupassen. Gebündelt wird das Lebens- versicherungsgeschäft in Österreich unter der Merkur Lebensversicherung AG, diese bleibt in ihren Strukturen erhalten. Die Marke Nürnberger Versicherung Öster- reich muss bis Ende des Jahres verschwun- den sein, das wurde beim Closing entspre- chend vereinbart. Mit der Metis Invest haben Sie bereits einen Asset Manager imHaus.Welche Synergien ergeben sich dadurch, undwie sieht es ins- gesamt mit Synergieeffekten aus? Es wird mit Sicherheit eine stärkere Ver- schränkung zwischen der Metis Invest und der Merkur Lebensversicherung geben. Hier gibt es Synergien, was aber nicht den Abbau personeller Kapazitäten zur Folge hat, sondern gesteigerte Effizienz. Es ist etwa opportun, dass das Anlagemanage- ment für das im Deckungsstock gehaltene Kapital gemeinsam gemanagt wird. Es wer- den aber auch Konzernfunktionen ent- stehen, über die man sich gegenseitig helfen können wird. Es macht etwa keinen Sinn, an zwei Standorten zwei Human- Resources-Abteilungen zu haben, die dann eine unterschiedliche Personalpolitik verfolgen. Die Merkur Versicherung hat mit „Merkur GreenLife“ bereits eine eigene fondsge- bundene Lebensversicherung. Bleibt das Produkt erhalten? Prinzipiell glaube ich, dass das Produkt eine gute Ergänzung zur Produktpalette der Nürnberger Versicherung darstellt. Die Nürnberger-Produkte sind ja sehr flexibel, hier kann man in bis zu zehn unterschied- liche Fonds investieren, das geht bei Green- Life nicht. Hier gibt es drei unterschied- liche Risikoprofile, aus denen der Kunde » Wir haben von Anfang an klargestellt, dass wir am ganzen Unternehmen mit allen Mitarbeitern und der gesamten Infrastruktur interessiert sind. « Ingo Hofmann, Merkur Versicherung fondsprofessionell.at 1/2022 173

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