FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2022
auswählen kann, Kunden wie auch Ver- mittler müssen daher nicht zu Fonds- experten werden. Die Portfolios werden von der Metis Invest gemanagt. Zudem verfügt das Produkt über das Österreichi- sche Umweltzeichen. Insofern ist es eine gute Ergänzung, – ich würde sagen, dass die Nürnberger-Lösung das Produkt für die Profis ist. Die Nürnberger vertreibt schließlich auch, anders als die Merkur Versicherung, ausschließlich über den unabhängigen Vertrieb. Wird die GreenLife-Polizze in Zukunft auch über den Vertriebskanal der Nürnberger Versicherung angeboten werden? Unser Produkt ist doch stärker für den eigenen Außendienst entwickelt worden. Ich schließe zwar nicht aus, dass dies irgendwann passiert, das Produkt ist von seiner Struktur für den breiten Markt geeignet. Im Moment wollen wir hier allerdings noch eine klare Trennung. Wir haben derzeit sowohl auf Seiten der Merkur als auch auf Seiten der Nürnberger ein ganz klares Ziel: Wir wollen für unsere Vertriebspartner so wenig Veränderungen wie möglich. Wie muss man sich das operativ dann vorstellen? Die Marke Nürnberger wird ja verschwinden. Wir werden definitiv konzernverbunden als eine Marke agieren. Operativ fahren wir aber eine Zweimarkenstrategie. Die Mer- kur Versicherung AG wird nach wie vor der Gesundheitsversicherer für die Partner bleiben, und die Nürnberger bleibt als Merkur Lebensversicherung AG in ihrer eigenen Struktur der Lebensversicherungs- experte. Die gemeinsame Schnittmenge an Vertriebspartnern wird also wie auch bisher zwei Ansprechpartner haben. Wir wollen keinen Kannibalismus im Vertrieb. Für mich persönlich hat das auch etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun. Der Maklerbe- treuer der Merkur ist heute als der Gesund- heitsexperte anerkannt, das Gleiche gilt für den Maklerbetreuer der Nürnberger, der als Lebensversicherungsexperte wahrge- nommen wird. Daher wollen wir daran auch nichts ändern, weil es ein wichtiger Teil der Reputation nach außen ist.Was auf Sicht von fünf oder zehn Jahren passieren wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, im Moment ist das unsere Strategie. Daher wollen wir momentan daran auch nichts ändern, es ist ein Zeichen von Authenti- zität, und das ist uns wichtig. Wird es beim Auftritt nach außen einen optischen Unterschied zwischen Merkur Versicherungs AG und Merkur Lebensver- sicherung AG geben? Nein, es gibt einen engen Konzernverbund, es wird also auch keinen Unterschied beim Außenauftritt, beim Logo geben. Das ist auch die Grundlage für diese Symbiose. Gibt es bereits Pläne für neue Produkte, die sich aus der Symbiose beider Unterneh- men ergeben könnten? Es ist noch zu früh, um konkret über ein Produkt zu sprechen. Was wir sehen, ist allerdings, dass sich der Markt in den kom- menden Jahren auf der einen Seite stärker in Richtung Kaufprodukte und auf der an- deren Seite stärker in Richtung Beratungs- produkte diversifizieren wird. Einfache, wenig komplexe Standardprodukte werden in Zukunft immer stärker direkt online gekauft werden. Wir als Personenversiche- rer werden hingegen weiterhin eher kom- plexe Produkte haben, für die eine Bera- tung notwendig ist. Unser Auftrag im Sinne der Produktentwicklung wird daher sein, Produkte zu entwickeln, die diese Komplexität einfach machen. Der Kunde wird in Zukunft weniger Produkte, son- dern vielmehr Konzepte kaufen. Eine Poliz- ze muss sich also in Zukunft mit den Kunden und ihren Lebenszyklen mitent- wickeln. Als Personenversicherer müssen wir also künftig integrative Produktwelten » Wir wollen für unsere Vertriebspartner so wenig Veränderungen wie möglich. « Ingo Hofmann, Merkur Versicherung FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUX UND LLUMEN 174 fondsprofessionell.at 1/2022 FONDS & VERSICHERUNG Ingo Hofmann | Merkur Versicherung
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