FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020

net auf die Zahl von 250 Beratern. Das ist schon ganz ordentlich. Wie sieht der Plan für Supris imDetail aus? In der nächsten Zeit werden wir bei Supris gar nichts ändern. Auch in Zukunft wer- den Vertriebspartner von Supris deren Fondsuniversum wie gewohnt abwickeln können; zusätzlich sollen ihnen auch die Vermögensverwaltungen der Privatconsult zugänglich gemacht werden. Den ange- bundenen Beratern der Privatconsult steht weiterhin das gesamte Universum an in Österreich zum Vertrieb zugelassenen Fi- nanzinstrumenten zur Verfügung – inklu- sive der Möglichkeit der Honorarberatung. Aktuell sind wir in der Phase, in der wir uns vor allem ansehen,wo es Synergieeffek- te geben kann, etwa im Bereich der Vermö- gensverwaltung und bei unseren hauseige- nen Investmentfonds.Wir versprechen uns aber auch einige Vorteile im Bereich der Technik und der Erfüllung aufsichtsrecht- licher Anforderungen. Supris arbeitet mit der Software von Pohl & Partner. Privatconsult ist im Vorjahr von der Finanzadmin auf den schwedischen Anbieter Sharpfin umgestiegen. Wie wird man hier vorgehen – wirdman sich für ein System entscheiden? Ich bin ja schon lange im Geschäft und habe auch in den vergangenen 30 Jahren etliche EDV-Umstellungen begleitet. Bei der Einführung von Sharpfin war es das erste Mal, dass es nicht länger gedauert hat als geplant und auch die Kosten nicht über Budget gestiegen sind.Wir sind mit diesem System sehr zufrieden.Natürlich sehen wir uns die Software von Pohl & Partner jetzt einmal genauer an und werden uns erst dann das weitere Vorgehen überlegen. Aktuell gibt es zwei Konzessionen, ergibt das langfristig Sinn? Zwei Konzessionen können sehr wohl sinnvoll sein, weil wir zwei unterschied- liche Geschäftsmodelle verfolgen können. ImMoment steht dieses Thema aber nicht im Vordergrund, wir wollen hier nichts übers Knie brechen. Sieht man sich die österreichische Berater- landschaft an, zeigt sich ein massives demografisches Problem. Viel zu wenige junge Leute finden den Weg in die Ver- mögensberatung. Haben Sie sich die Altersstruktur der Supris-Vertriebspartner angesehen? Es stimmt, die Teenager überwiegen bei auch Supris nicht. Die Branche hat tatsäch- lich ein großes demografisches Problem, da- her habe ich auch keine Möglichkeit gesehen, nur durch neue, junge Berater zu wachsen. Wir müssen uns aber trotzdem überlegen,wie wir neue Berater in die Bran- che bekommen können. Ein Vorteil für uns kann dabei sein,dass sichNeueinsteiger eher an eine größere Firma anbinden. Natürlich befassen wir uns mit der Aus- undWeiterbil- dung neuer und junger Berater undmüssen auch jungen Beratern eine Plattform bieten und diese in der ersten Zeit auch unterstüt- zen. Daher arbeiten wir gerade an der Ent- wicklung einer Software, die den angebun- denen Vermögensberater im Beratungspro- zess deutlich unterstützt. Er bekommt quasi einen Robo-Berater zur Seite gestellt, mit dem er in der Kundenberatung arbeiten kann. Dieses Tool wurde nun fertiggestellt und soll in Kürze in der Praxis getestet wer- den.Zudem soll es für die Supris-Partner ad- aptiert und angeboten werden. Aber woher soll der Nachwuchs kommen? Eine wichtige Quelle sehe ich im Bereich der Banken. Viele Institute müssen sparen und setzen auch Mitarbeiter vor die Tür. Diese müssen natürlich erst umgeschult werden, die gewerbliche Vermögensbera- tung kann diesen Leuten aber durchaus eine interessante Perspektive bieten. Denn die Banken können sich im niedrigen Ein- kommensbereich eine detaillierte Beratung nicht mehr leisten. Hier steckt allerdings durchaus Potenzial für selbstständige Bera- ter. Der Beruf des Vermögensberaters muss » Die Branche hat tat- sächlich ein großes de- mografisches Problem. « Dr. Manfred Drennig, Privatconsult VERTRIEB & PRAXIS Dr. Manfred Drennig | Privatconsult FOTO: © MARLENE FRÖHLICH 180 fondsprofessionell.at 3/2020

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