FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2023
geprägt lokalen Ansatz mit eigenem Re- search in allen wesentlichen Metropolen der Welt. Gleichzeitig verfügen wir über die drittgrößte Loan-Plattform der Welt. Und dank ihrer variablen Verzinsung kön- nen Immobilien und private Kredite auch für Marktteilnehmer, die noch unsicher sind, wie sich die In ation weiter ent- wickeln wird und welche Risiken eventuell noch auftreten könnten, ein durchaus spannendes Investment sein. Ein weiterer wichtiger Punkt in diesem Zusammen- hang ist, dass die globalen CO 2 -Reduk- tionsziele bis 2050 eine fundamentale Ver- änderung unserer gesamten Infrastruktur erforderlich machen, was zu einem erheb- lichen Teil über private Investitionen nan- ziert werden muss. Auch dadurch eröffnen sich gerade in illiquiden Anlageklassen neue Anlagechancen. Damit sind wir beim Thema ESG, das seit geraumer Zeit das Marktgeschehen stark bestimmt. Invesco hat gerade einen neuen ESG-Fonds aufgelegt, den Sustainable Global Income. Was steckt dahinter? Wir glauben, dass Multi-Asset-Produkte durch die inzwischen viel höheren Renditen auf der Fixed-Income-Seite wieder wesent- lich attraktiver geworden sind. Anleger müssen dadurch deutlich weniger Risiko auf der Aktienseite eingehen, um dennoch ein stabiles Einkommen zu generieren. Gleichzeitig haben sich unter dem Ge- sichtspunkt Nachhaltigkeit auch bislang eher stiefmütterlich behandelte Anlage- klassen wie High Yield oder Staatsanleihen erheblich weiterentwickelt. Deswegen ist aus meiner Sicht genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit einem Sustainable Global Income Fonds ein neues, attraktives Angebot an den Markt zu bringen. Davon abgesehen kann ich sagen, dass Invesco ins- gesamt seine Hausaufgaben in Sachen Nachhaltigkeit gemacht hat … …was heutzutage aber nahezu jeder Asset Manager von sich behaupten wird. Das mag sein, aber wir haben inzwischen ein großes Nachhaltigkeitsteam von 30 Spezialisten aufgebaut, die rund um den Erdball verstreut tätig sind und unseren Investmentteams zuarbeiten. Die Anlage- entscheidung selbst liegt am Ende bei den jeweiligen Investmentteams, die auch die Freiheit haben, beispielsweise eigene ESG- Analysten oder Risikomanager einzustellen, um möglichen Spezi ka ihrer Strategie Rechnung zu tragen. Dann verfolgen Sie also keinen unterneh- mensweit praktizierten ESG-Ansatz? Als globaler Asset Manager wissen wir, dass das Verständnis von Nachhaltigkeit und die diesbezüglichen Anlegerbedürfnisse von Region zu Region und je nach Kundenka- nal ganz unterschiedlich sind. Bei uns wird es in diesem Kontext daher keine Top- down-Richtung geben. Als Investmentge- sellschaft betrachten wir es nicht als unsere Aufgabe, bestimmte Leitlinien vorzugeben oder zu signalisieren, welchen Sektor oder Einzelwert wir negativ oder positiv sehen. Anders gesagt: Wir werden nichts nur um des Ausschließens willen ausschließen. Geben Sie uns ein Beispiel? Die Verteidigungsindustrie ist ein gutes. Wie wir im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und die dadurch ent- fachte Diskussion um defensive und offen- sive Waffen gesehen haben, kann es sein, dass plötzlich Ereignisse eintreten, die bis dahin als feststehend angenommene Schlussfolgerungen in einem vollkommen anderen Licht erscheinen lassen. Unsere Aufgabe als Asset Manager ist es, alle für ein Investment relevanten Kriterien messen zu können, um anhand dieser Daten zu beurteilen, inwiefern es zu einem nachweis- bar negativen Ein uss auf die Performance kommen könnte, und unsere Portfolios auf dieser Basis optimal zu managen. Ihr CEO Marty Flanagan geht noch weiter, wenn er sagt, es sei nicht Aufgabe eines Asset Managers, Investoren in die Nach- » Multi-Asset-Produkte sind durch die inzwi- schen viel höheren Zinsen wieder wesent- lich attraktiver. « Oliver Bilal, Invesco FOTO: © TOM BIRTCHNELL VERTRIEB & PRAXIS Oliver Bilal | Invesco 216 fondsprofessionell.at 1/2023
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