FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

Als neuer Private-Banking-Chef der RLB NÖ-Wien soll Markus Plank das Vermögensverwaltungs- und Wertpapiergeschäft ankurbeln. Sein Ziel ist ambitioniert. Statt derzeit drei Milliarden Euro will er lieber ein zweistelliges Geschäftsvolumen sehen. S eit Juni leitet der Osteuropaspezialist Markus Plank das Private Banking und das Wertpapierkompetenzzentrum der Raiffeisen Landesbank Niederösterreich- Wien (RLB). Veranlagungen sollen eine Säule der „Stadtbank“ werden, sagt Plank. Die „Stadtbank“ ist eine Regionalisierungs- strategie,mit der die RLB seit fast zwei Jah- ren gezielt um das urbane Wiener Publi- kumwirbt. Am sichtbarsten war das bisher durch Filialmodernisierungen. Nun soll auch der Produktfokus gestärkt werden. Die Redaktion traf Plank in der neuen Private-Banking-Zentrale.Diese übersiedelte unlängst vom altehrwürdigen Looshaus ins Raiffeisenhaus Wien. Hier wird man ab rund 750.000 Euro betreut – darunter in den Stadtbankfilialen.Wer nicht das nötige Vermögen mitbringt, dem dient die Be- schreibung: Die Räume sind schlicht-mo- dern, die Aussicht hat Szenecharakter (Do- naukanal), und das kunstsinnige Publikum wird angenehm überrascht: An der Wand hängt nicht der im Banksektor überreprä- sentierte Prachensky, sondern ein Bild der selten zu sehenden Tina Blau (1845–1916). Herr Plank, das Private Banking der RLB Niederösterreich-Wien wirkte in den ver- gangenen Jahren etwas eingeschlafen. Wenn, dann hat man Rückzugsmeldungen gehört, wie den Auszug aus demLooshaus. Daher die Frage: Was ist Ihre Agenda als neuer Chef – Aufbau, Umbau oder Abbau? Meine Agenda ist, das Wertpapiergeschäft auszubauen – zum einen im Private Ban- king hier im Haus sowie im Premium Banking in den fünf Bezirksbanken. Gleichzeitig soll aber jeder Kunde, der noch nicht veranlagt ist, von uns angespro- chen werden, beginnend ab dem kleinen Monatsinvestment. Es stimmt, es gab eine gewisse Selbstfindung in den vergangenen Jahren. Die Stadtbank hat vor eineinhalb Jahren einen sehr guten Marktauftritt in Wien präsentiert. Da setzen wir an. Wo ist die Abgrenzung zwischen Stadtbank und Private Banking? Wir sind nicht isoliert. Private Banking ist ein Teil innerhalb der Stadtbank. Man könnte sagen, wir sind die Speerspitze. Unser klassisches Private Banking beginnt ab 750.000 Euro.Da gibt es Spezialisten bis hin zur Vermögensverwaltung. Und darunter? Zu meinem Bereich gehört auch ein In- vestmentconsulting-Team, das die Berater bei Kunden ab rund 350.000 Euro unter- stützt. Kunden darunter erhalten das Wert- papierangebot aus dem Haus. Hier setzen wir die Fonds von Raiffeisen Capital Management (RCM) und Zertifikate der Raiffeisen Centrobank (RCB) ein. Also Retail erhält rein Fonds der Raiffeisen KAG? Welchen Umfang bieten Sie da an? Mifid II hat gezeigt, weniger ist mehr. Wir brauchen nicht unbedingt eine immer grö- ßere Produktpalette. Gerade im Filialver- trieb wollen wir das „Paradoxon of Choice“ vermeiden: Je mehr ich anbiete, desto weniger überzeuge ich den Kunden. Die Anleger sind verwirrt, der Berater hat zu viele Themen auf dem Tisch. Um Kom- plexität herauszunehmen, betonen wir da „Da ist so viel Aufbruch- stimmung im Haus“ » Es gab eine gewisse Selbstfindung in den vergangenen Jahren. « Markus Plank, Private Banking der RLB NÖ-Wien 252 fondsprofessionell.at 3/2022 BANK & FONDS Markus Plank | Private Banking | RLB NÖ-Wien

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