FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

Andreas Büttner ist langjähriger Geschäftsführer und Miteigentümer des Versicherungspools Arisecur . Im Gespräch erklärt er, welche Schwierigkeiten er auf die Branche zukommen sieht und wie sein Unternehmen in Österreich dennoch weiter wachsen möchte. I m Jahr 2012 wurde der bis dahin zur Aricon Holding gehörende Versiche- rungspool Arisecur an den deutschen Mak- lerpool Blau Direkt sowie an den heutigen Geschäftsführer Andreas Büttner verkauft. In den vergangenen zehn Jahren gelang es dem Unternehmen, vom massiven Um- bruch im Bereich des Versicherungsver- triebs zu profitieren. Vor allem der regula- torische Druck zwang immer mehr Einzel- kämpfer, sich größeren Verbünden anzu- schließen. Viele Makler und Agenten ent- schieden sich dabei für Arisecur. Und obwohl das Unternehmen das Geschäft für rund 1.000 Vertriebspartner abwickelt, sieht es weitere Wachstumspotenziale. Ermögli- chen soll dies eine Partnerschaft zwischen Blau Direkt und einem US-Finanzinvestor. Wie sich diese Kooperation auf das öster- reichische Geschäft auswirken wird, erklärt Andreas Büttner im Gespräch. Herr Büttner, Ihre Muttergesellschaft Blau Direkt hat mit Warburg Pincus einen inter- national erfahrenen Spezialisten für Cor- porate Engineering an Bord geholt. Das Unternehmen soll nun von einer Personen- in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden. Was bedeutet diese Entwicklung für Arisecur? Insgesamt wird für Blau Direkt eine mo- derne Holdingstruktur mit dem Ziel eta- bliert, den erfolgreichen Wachstumskurs über Deutschland hinaus in Europa fortzu- setzen. Arisecur dient hier als erfolgreicher Wegbereiter, wie Ressourcen gemeinsam entwickelt werden können und dennoch ein eigenständiger, selbstbestimmter Kurs im und für das jeweilige Land gefahren wird.Die neue Organisationsstruktur stärkt die Eigenständigkeit von Arisecur. Durch den Investor erhalten wir künftig umfas- sende Mittel, um mehr Services und Tech- nologien spezifisch für Österreich gestalten zu können. Der Zeitpunkt hätte meiner Meinung nach auch nicht besser gewählt sein können. Da es für viele Marktteil- nehmer schwierig werden wird, ist es gut, wenn man im Hintergrund über genü- gend Kapital verfügt. Sprechen Sie dabei das aktuelle Umfeld mit der hohen Inflationen und den stark steigenden Energiepreisen an? Wie wirkt sich dies auf die Vermittler und deren Geschäft aus? Aus meiner Sicht zeigt sich bereits, dass auf die Branche nicht gerade leichte Zeiten zu- kommen. Viele Makler sehen jetzt schon, dass ihnen plötzlich gute Kunden weg- brechen, noch nicht die kleinen Einzel- kunden, aber kleine, mittelständische Un- ternehmen. Die gehen in Insolvenz oder sperren aus anderen Gründen zu. Dann fehlt natürlich der Umsatz aus der Betriebs- versicherung. Das kann für den Makler schon sehr problematisch werden, wenn plötzlich mehrere Kunden wegfallen. Pro- blematisch ist auch der Kfz-Bereich. Es wer- den ja kaum noch neue Autos zugelassen, und bei den gebrauchten Autos versichert kaum noch jemand Kasko. Hier zeigt sich, dass die Leute kein Geld mehr beziehungs- weise Angst haben, es auszugeben, weil sie „Wir wollen eine zweite Schiene aufbauen“ » Aus meiner Sicht zeigt sich bereits, dass auf die Branche nicht gerade leichte Zeiten zukommen. « Andreas Büttner, Arisecur 176 fondsprofessionell.at 3/2022 FONDS & VERSICHERUNG Andreas Büttner | Arisecur

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