FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

Der enorme Anlagedruck und die Bauinflation setzen der Immobilienbranche zu. Der Bauherrenmodell-Marktführer IFA setzt auf Solidität und Diversifikation. Das gilt sowohl für die Produkte als auch für den Vertrieb . D as Immobiliengeschäft brummt – nicht erst, seit die jüngste Pandemie bewiesen hat, dass Investitionen in Wohn- immobilien relativ krisenresistent sind. Die Anbieter von Bauherrenmodellen und Vor- sorgewohnungen machen glänzende Ge- schäfte, müssen sich aber gleichzeitig Ge- danken über die Zukunft machen. Die 1978 gegründete IFA AG kann auf den Erfahrungsschatz aus bald 500 initiierten Projekten zurückgreifen und hat nach eige- nen Angaben bislang 2,5 Milliarden Euro investiert. FONDS professionell sprach mit den beiden Vorständen Michael Baert und Michael Meidlinger über die aktuellen Herausforderungen. Die Rahmenbedingungen im Immobilien- markt ändern sich: knappe Ressourcen, teurere Finanzierungen und hohe Inflation. Wie bewerten Sie aktuell die Lage? Michael Baert: Die Preise sind massiv gestie- gen, während sich die Mieten nicht so dynamisch entwickelt haben, was natürlich zu einer Yield Compression geführt hat. Eine Preisblase sehe ich aber im Augen- blick nicht, weil die Immobilien sehr vor- sichtig finanziert sind. Auch wenn tatsäch- lich die Immobilienpreise sinken sollten, was ich persönlich jetzt nicht sehe, sind die Banken und Investoren abgesichert. Michael Meidlinger: Eine Wohnimmobilie ist ein Realwert und ein sicherer Anker. Sie ist die richtige Antwort auf die Unsicher- heit, die wir aktuell erleben, und wir gehen auch künftig von Realwertsteigerungen aus, weil der Wohnraumbedarf nicht sinkt. Warum werden trotzdem die Warnungen vor einer Preisblase immer lauter? Baert: Niemand kann die Zukunft voraus- sagen.Wir deuten die Zeichen unterschied- lich. Fallende Immobilienpreise können eigentlich nur entstehen, wenn die Nach- frage nachlässt. Aber selbst wenn die Preise fallen, haben wir gesicherte Einnahmen. Das gilt nur, solange sich die Mieter die steigendenWohnkosten leisten können. Baert: Das ist ein guter Punkt, und die gan- ze Branche macht sich schon seit vielen Jahren Gedanken darüber. Wir finden es auch nicht attraktiv, ein Produkt herzu- stellen, das sich immer weniger Menschen leisten können. Und wir finden es auch nicht sozial verträglich. Aber wir können als Projektentwickler die Grundstücks- und Baupreise nicht beeinflussen. Wenn die Stadt großzügiger und schneller widmen würde, könnte man Druck herausnehmen. Außerdem müssten die Bauordnungen entbürokratisiert und verschlankt werden. Als die Preise 2010 zu steigen begannen, meinten viele Branchenakteure, dass die Wohnungen kleiner werdenmüssen, damit man sie sich leisten kann. Küchen könnten durch Kochnischen ersetzt werden, weil weniger als früher gekocht werde. Dann kam die Pandemie, und seither steigt wegen Homeoffice und Distance Learning der Bedarf nach Wohnraum. Wie soll man sich da als Investor verhalten? Baert: Tatsache ist, dass die kleineren Woh- nungen schneller weggehen. Wir sehen aber auch, dass die Wahl nun eher auf drei- „Es macht keinen Sinn, bei der Qualität zu sparen“ » Eine Wohnimmobilie ist die richtige Antwort auf die Unsicherheiten, die wir aktuell erleben. « Michael Meidlinger, IFA FOTO: © GÜNTER MENZL 162 fondsprofessionell.at 2/2022 SACHWERTE Michael Baert + Michael Meidlinger | IFA

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