FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2022

Eine Ausübung der Option wäre frühes- tens Ende 2023 ein Thema. Aktuell ist es eine reine Medienkooperation. Die ING hat 2021 Österreich verlassen. Sie haben jene rund 100.000 Privatkunden übernommen, die Fonds und Kredite hat- ten. Wie viele sind tatsächlich geblieben? Und wie stark ist die Bank 99 ohne die ING gewachsen? Abseits der Transaktion haben wir letztes Jahr noch einmal 30.000 Neukunden dazugewonnen. Damit haben wir 100.000 reine Bank-99-Kunden. Mit der ING sind dann 145.000 gekommen. Und hier gab es keinen Abgang. Wir haben ja in die bestehenden Produkte der ING nicht eingegriffen. Und die Ex- ING-Kunden bekommen bei uns mehr Services, etwa eine Debit-Mastercard mit Apple-Pay-Funktion und die Filialbetreu- ung. Natürlich wird die Entwicklung der Zahlen auch davon abhängen, wie wir die Kunden durch Cross- und Upselling an uns binden können. Technisch sind ING- und Bank 99-Kunden momentan noch auf zwei Plattformen. Das soll sich im zweiten Halbjahr ändern. Was ist da schon geschehen? Beim Closing im Dezember wurde die ING Österreich von Frankfurt abgespalten. Wir haben damals die Gesamtbanksteue- rung – also Aufgaben wie Rechnungs- und Meldewesen sowie Risikomanagement – beim Allgemeinen Rechnungszentrum ARZ zusammengeführt.Die IT-Services für die 140.000 ING-Kunden, zum Beispiel Depotführung, Lagerstellen- und Order- management, werden jedoch noch von Frankfurt aus erbracht. Während für die 100.000 unserer alten Kunden alles im ARZ läuft. Wir arbeiten daran, heuer all diese Kundenportfolios weg vom ARZ in das eigene Kernbankensystem zu über- tragen, das die ING miteingebracht hat. Wie ist der Zeitplan für den Transfer? Der Großteil der technischen Migration wird planmäßig im Sommer abgeschlossen sein. Reine Spar- und Girokonten wollen wir aus technischen Gründen zum Quar- talsabschluss am 30. September übertragen. Ihre Banksteuerung bleibt also im ARZ, während Sie bei den Produkten eine indivi- duelle Lösung einführen? Wir wollen heuer eine eigene technologi- sche Plattform bauen, die sämtliche Ver- triebskanäle serviciert, egal ob Postfiliale, Post Partner, digitale App oder das Callcen- ter.Wir machen das gemeinsammit einem österreichischen Anbieter. Dass wir auf der anderen Seite mit der Banksteuerung beim ARZ bleiben, hat für uns Vorteile. Dort las- sen sich Meldewesen und Berichte gegen- über Behörden einfach abwickeln. Auch Volks-, Hypo- und Privatbanken nutzen diese Lösung, wodurch wir uns regulato- rische Kosten teilen können. Würde nun Mifid III kommen, dann tätigt das ARZ die Investments und verteilt die Kosten. Mit der ING hat die Bank 99 auf einen Schlag eine große Fondspalette bekom- men. Ex-ING-Kunden können wie gewohnt » Wir haben durch die ING-Transaktion etwa 25.000 bis 30.000 aktive Wertpapierkunden hereinbekommen. « Florian Dangl, Vorstand Markt Bank 99 fondsprofessionell.at 1/2022 247

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