FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2021

Er hat in London, Paris und Mailand gearbeitet. Entsprechend kennt Luca Di Patrizi , Leiter des Vertriebs über Intermediäre bei Pictet Asset Management , die Eigenheiten und Unterschiede des internationalen Investmentgeschäfts wie kaum ein anderer. W er schon etwas länger in der Fonds- branche aktiv ist, kennt die Strate- gen der Schweizer Fondsgesellschaft Pictet Asset Management als Pionier für Invest- ments in den Schwellenländern. In jünge- rer Zeit werden die Eidgenossen eher als Erfinder der zunehmend beliebter werden- den Themenfonds angesehen. Wir haben Luca Di Patrizi, gesamtverantwortlich für den Vertrieb über Intermediäre, amGenfer Stammsitz der Eidgenossen zumGespräch besucht. Herr Di Patrizi, Sie arbeiten bereits seit mehr als 22 Jahren für Pictet Asset Ma- nagement, seit fast sechs Jahren zeichnen Sie für die Leitung des gesamten Drittver- triebs verantwortlich. Zur Einordnung vor- ab: Wo steht Ihr Unternehmen heute in Bezug auf die verwalteten Kundengelder? Luca Di Patrizi: Unsere Gesellschaft verwal- tet heute ein Investmentvermögen von ins- gesamt über 240 Milliarden Euro. Einen Großteil davon, rund 150 Milliarden Euro, haben wir über das Geschäft mit Inter- mediären gewinnen können, die unsere Fonds in der Beratung ihrer Privatkunden einsetzen. Europa, unser Heimatmarkt, macht hierbei den Löwenanteil aus, und insbesondere in der Schweiz, in Italien und Spanien, aber auch in Frankreich, Deutsch- land und Österreich sind wir heute ein sehr gefragter Fondsanbieter Stark gewachsen sind Sie ohne Zweifel in Europa, aber wie steht es um Märkte wie Asien und die USA? Was die asiatischen Märkte inklusive Japan angeht, haben sich unsere Vertriebsaktivitä- ten mit inzwischen 30 Milliarden Euro an verwalteten Assets aus meiner Sicht schon recht erfreulich entwickelt. Das verwaltete Vermögen beläuft sich dort inzwischen auf 32 Milliarden Dollar, und wir sind dabei, Asien mehr und mehr Ressourcen zuzu- weisen, wie unsere jüngste Büroeröffnung in Shanghai zeigt. Aber auch für unser Ge- schäft in den USA sehen wir noch großes Potenzial. Wir haben nicht ohne Grund im letzten Jahr ebenfalls ein neues Büro in New York eröffnet, um unsere US-Partner künftig von dort aus statt wie zuvor von London und Montreal aus zu betreuen. Sind Sie in bestimmten Ländern auch im Direktgeschäft mit Anlegern aktiv? Nein, wir vertreiben unsere Fonds aus- schließlich über Intermediäre, wobei wir zwischen Wholesale und Retail unterschei- den. ImWholesale-Bereich betreuen unsere Vertriebsmitarbeiter vor allem Dachfonds- manager sowie Manager diskretionärer Portfolios, die von Banken, Vermögensver- waltern oder Versicherungsgesellschaften verwaltet werden. In dem Bereich, den wir als Retailgeschäft bezeichnen, arbeiten wir im Wesentlichen mit freien Finanzdienst- leistern, lizenzierten Vermögensverwaltern und größeren unabhängigen Vertriebsorga- nisationen, aber auch mit globalen Banken zusammen. Wo sehen Sie die Kernkompetenzen Ihrer Gesellschaft, und wo gibt es noch weiße Flecken, die Sie besetzen möchten? „Den Wettbewerb bei Themenfonds begrüßen wir“ » Wir versuchen nicht krampfhaft, jede sich bietende Gelegenheit wahrzunehmen. « Luca Di Patrizi, Pictet AM FOTO: © LEA KLOOS 204 fondsprofessionell.at 4/2021 VERTRIEB & PRAXIS Luca Di Patrizi | Pictet AM

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