FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2021

reduzieren wir Komplexität und Kosten. Da geht es etwa um die Einsparung von Lizenzkosten im IT-Bereich, aber auch um eine Halbierung der Aufsichtskosten. Und wie sehen die Pläne bezüglich der Fusion zwischen Capital Bank und Schel- hammer & Schattera im Detail aus? Nach der Zusammenführung beider Insti- tute werden wir als stärkste Privatbank eines österreichischen Eigentümers am Markt präsent sein. Unsere Zahlen bringen das zum Ausdruck, aber Stärke ist weit mehr. Diese Stärke wollen wir mit einem Rebranding zum Ausdruck bringen.Dieses fußt auf der Tradition und Geschichte von Schelhammer & Schattera, die mit dem Stephansdom im Logo eine wichtige Rolle für den Wiederaufbau von Kirchen, Schu- len und Spitälern nach dem Zweiten Welt- krieg gespielt hat, und der unternehmeri- schen Dynamik der Capital Bank. Inhalt- lich wollen wir die unglaubliche Erfahrung unseres Hauses im Bereich Nachhaltigkeit forcieren. In Zukunft wird die fusionierte Bank dann mit 300 Millionen Euro das größte Eigenkapital von allen am heimi- schenMarkt tätigen Privatbanken ausweisen. Die neue Marke „Schelhammer Capital“ wird dadurch attraktiver, nicht nur für Kunden, auch für junge Talente auf der Mitarbeiterseite, für diese wollen wir in Zu- kunft die Topadresse werden. Als Arbeitge- ber waren wir in der Vergangenheit eher diskret und zurückhaltend, in Zukunft möchten wir in der Kommunikation nach außen die Werte der Marke und unsere Rolle als stärkste Privatbank Österreichs in den Vordergrund stellen. Wird sich die Fusion auf die Standortpolitik auswirken? Bisher lag unser regionaler Fokus verstärkt auf Süd- und Ostösterreich, nun ist unser Anspruch, in ganz Österreich aktiv zu sein. Wir möchten also ganz klar expandieren. Dabei geht es uns nicht um die Zahl der Standorte, wir sind schließlich bereits in Wien, Graz, Klagenfurt, Salzburg und Kitz- bühel tätig. Eine sehr individuelle Betreu- ung findet zudem standortunabhängig statt. Wir werden aber im Raum Salzburg, Oberösterreich und Bayern expandieren und diese Regionen noch stärker besetzen. Personell werden wir uns daher nochmals deutlich verstärken. Ein sehr großes Private- Banking-Teamwird etwa am Standort Salz- burg zu uns stoßen. Aktuell haben wir dort fünf Kundenbetreuer, in Zukunft werden es vier- bis fünfmal so viele sein. Der Stand- ort Salzburg wurde insgesamt stark auf- gewertet,mit Ernst Huber ist auch ein Vor- stand vor Ort. Zudem ist die Dadat in Salz- burg angesiedelt, und wir haben auch Out- sourcing-Aktivitäten, die wir dort für die Bank99 erledigen. Insgesamt werden in Zukunft für die Gruppe in Salzburg an die 90 Mitarbeiter tätig sein. In Wien wollen wir nach einem Umbau mittelfristig die beiden Standorte in der Goldschmiedgasse zusammenführen. Und wie geht esmit der Dadat weiter? Bis- her war der Direktbroker ja eine Marke des Bankhauses Schelhammer & Schattera. Die Dadat ist und bleibt unsere Online- marke.Das Geschäftsmodell und die Wahr- nehmung am österreichischen Markt haben sich in den vergangenen Jahren äußerst positiv entwickelt. Zudem hat die Dadat für uns einen zusätzlichen strategi- schen Aspekt, da sie sich zum „Digital Hub“ innerhalb der Bankengruppe entwickelt hat. Dort werden zum Beispiel einzelne Produkte im digitalen Segment entwickelt, die wir dann in der gesamten Gruppe nüt- zen können. Ernst Huber ist ja nicht nur Dadat-Vorstand, sondern auf Ebene der Gruppe als Vorstand für IT für die digitale Entwicklung der Gruppe verantwortlich. Werden diese digitalen Produkte auch anderen Banken angeboten? Ich denke da etwa an die Bank99? Mit der GBG Service GmbH wurde im vergangenen Jahr eine eigene Gesellschaft » In Zukunft wird die fusionierte Bank ein Eigenkapital von 300 Mil- lionen Euro ausweisen. « Christian Jauk, Grawe Bankengruppe FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN 238 fondsprofessionell.at 3/2021 BANK & FONDS Christian Jauk | Schelhammer Capital

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