FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

Front-to-Back-Lösung, die die gesamte Wertschöpfungskette im Portfoliomanage- ment und Advisory abdeckt. Unsere Soft- ware „Alto“ besteht aus drei Anwendun- gen: Die Plattform „Alto Investment“deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Ver- mögensverwaltern ab. „Alto Wealth and Distribution“ ist ein Portfoliomanagement- und Beratungssystem für Banken. Und „Alto Employee Savings & Retirement“ dient zur Verwaltung der Altersvorsorge. Wenn ich mit österreichischen Banken oder Finanzunternehmen rede, merke ich: Kaum jemand weiß, dass wir auch Service- und Technologielieferant sind und unsere Lösungen auch externen Kunden anbieten. Immer mehr Vermögensverwalter über- prüfen ihre technologische Infrastruktur, wollen IT-Kosten senken. Das neue Ge- schäftsfeld soll mit einem Umsatz von 150 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren ein Wachstumstreiber für Amundi werden. Europaweit haben wir 24 Kunden. Welche Unternehmensgröße sprechen Sie damit an? Jeder Vermögensverwalter oder Banken mit diskretionärem Portfoliomanagement sind potenzielle Kunden für Amundi Tech- nology. Insbesondere Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von bis zu 50 Milliarden Euro verlassen sich bei der Soft- ware oft auf Fintechs, wo es Fortbestands- fragen gibt oder die teurer sind, weil man für jedes Update bezahlen muss. Ist Alto in Österreich schon im Einsatz? Wir haben einen Testpiloten für einen institutionellen Kunden. Und wir haben die Lösung gerade einem Asset Manager vorgestellt. Wir arbeiten außerdem mit ei- nem Partner an einer Lösung für diskretio- näre Mandate. Das ist ein wichtiger Trend. Wenn der Kunde ein Mandat eröffnet und mit dem Betreuer ein Portfolio definiert, kann die Personalisierung sehr effizient über unsere Plattform verwaltet werden. Kunden haben damit Zugang zu einer Fi- nanzdienstleistung, die normalerweise auf sehr wohlhabende Kunden beschränkt ist. Wie viele Unternehmen in Österreich sollen heuer und mittelfristig mit Alto arbeiten? Unser Ziel ist es, nächstes Jahr startklar zu sein. Es soll dann in den kommenden zwei Jahren drei Implementierungen in Öster- reich geben. Bietet das Systemauch Beratungsstrecken oder eine Anbindung an Endkunden-Apps? Es ist eine B2B2C-Plattform. Wir decken die volle Wertschöpfungskette vom Front- zum Backoffice ab. Die Plattform ist mit den Systemen unserer Vertriebspartner ver- bunden; unsere „direkten Kunden“ sind etwa die Bankberater. Unsere Vertriebspart- ner können Endkunden-Apps koppeln. Wenn wir diskretionäre Mandate oder Publikumsfonds verwalten, können wir beispielsweise das Reporting oder die ESG- Daten der Fonds bereitstellen. Die Ver- triebspartner entscheiden, wie sie das den Endkunden kommunizieren. Zum Beispiel müssen künftig die Key-Performance-Indi- katoren (KPI) von Artikel-9-Fonds messbar sein – das sind die Kernkriterien, die erklä- ren, warum der Fonds nachhaltig ist. Ab 2022 müssen die Berater ihre Kunden fragen, ob sie nachhaltig veranlagen wol- len. Wenn ja, dann sind nur noch die in der Offenlegungs-VO beschriebenen Artikel-8- und -9-Fonds erlaubt. Wie viele Amundi- Austria-Fonds fallen schon darunter? Wir zählen bereits zu den Gesellschaften mit dem höchsten Anteil an solchen Fonds. Seit dem 10.März fallen 60 Prozent des in europäischen Amundi-Publikums- fonds verwalteten Vermögens und 84 Pro- zent der österreichischen Amundi-Fonds unter Artikel 8 oder 9. 2018 hat unser CEO Yves Perrier den „Drei-Jahres-ESG-Aktions- » Damit hat man Zugang zu einer Finanzdienst- leistung, die normaler- weise auf sehr Wohlha- bende beschränkt ist. « Gabriele Tavazzani, Amundi Österreich VERTRIEB & PRAXIS Gabriele Tavazzani | Amundi FOTO: © MARLENE FRÖHLICH FÜR LUXUNDLUMEN 212 fondsprofessionell.at 2/2021

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