FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

den kommenden zwei bis drei Jahren unseren Maklern fünf bis zehn Prozent zuspielen. Also bis zu 300.000 Kunden. Diesen Zuwachs wird in der Zeit wahr- scheinlich kein anderer schaffen, weil die Technik in der Kombination mit dem Makler bei uns einzigartig ist. Sie können es sehen, wenn Sie die App herunterladen. Und ich hab schon wegen der App von Clark überlegt; diemachen viel Werbung … ( Lacht.) Ja, die sind ein Konkurrent. Aber imErnst, wo liegen die Unterschiede? Clark versucht, die Fremdverträge ohne Makler direkt zu Eigenverträgen zumachen. Bei uns sehen die Makler, dass ein Fremd- vertrag hochgeladen wurde; sie können den Kunden dann mit einem neuen Ange- bot kontaktieren. Ich kann mit unserer Struktur viel schneller wachsen: Unser Netz verfügt über 200 Makler, die wiede- rum mehrere Innenkräfte haben, also gibt es 500 oder 600 Betreuer, die diese Fremd- verträge bearbeiten können. Wenn ich 300.000 Fremdverträge einsammle, bräuch- te ich in der Direktvariante eine enorme Angestelltenstruktur. Dennoch hat Wefox auch Eigenkunden … Es sind nicht einmal zehn Prozent. Die betreuen unsere angestellten Versicherungs- makler, unsere „Innovation Broker“, direkt. Wir haben ja als Wefox Österreich aus historischen Gründen rund 6.000 Privat- und Gewerbekunden: Mein Geschäfts- führer-Kollege Rainer Vogelmann und ich waren langjährige Versicherungsmakler mit großen Kundenbeständen und haben gemeinsam den Pool Die Maklergruppe aufgebaut. Besteht da nicht die Gefahr, dassWefoxmit den Maklern konkurriert? Würden Sie die Selbstentscheiderfunktion wieder abschal- ten, wenn der Anteil zu groß wird? Einen gewissen Teil an Selbstentscheidern wird’s immer geben. Das wissen auch un- sere Makler. Selbstverständlich bauen wir auch diesen Kundenstamm aus. Wenn jemand die Direktbetreuung wünscht, wei- sen wir ihn nicht einem Makler zu. Aber wir sind kein digitaler Versicherungsmakler, der sich direkt an Endkunden wendet.Wir sind eine Drehscheibe zwischen Kunde, Versicherungsmakler und Versicherungsge- sellschaft. Dieses Modell wird von Erfolg gekrönt sein. Automatisierte Plattformen werden noch lange nicht so gut sein, dass sie den persönlichen Berater ersetzen. Kein Roboter kann den Bedarf nach einer Ver- sicherung so gut wecken wie ein Mensch. Wie geht es heuer den Maklern im Umfeld von Corona? Coronabedingt ist mit Insolvenzen zu rech- nen und damit, dass im Gewerbe Lohn- summe und Umsatz zurückgehen.Die Ver- sicherer müssten Gutschriften tätigen, und die Provision teilt das Schicksal der Prämie; Da wird der Makler mitzahlen müssen. Das müssen wir kompensieren. Insofern ist die Mywefox-App jetzt das zentrale Instru- ment. Unterstützt Wefox Makler, die negative Pro- visionssalden bei der Versicherung haben? Wir haben durch gutes Wirtschaften in Österreich einen Polster und haben schon öfter Darlehen vergeben, wenn jemand ins Strudeln kam. Das kommt alles wieder zu- rück.Wir kennen ja die Bestände der Mak- ler. Mit Folgeprovisionen kann man klar kalkulieren. Genauso bevorschussen wir neue Makler. Wir wollen ja Junge haben, die passen perfekt zu unseremModell. Ist Wefox eigentlich an den Provisionen der Makler beteiligt? Nein.Wir bekommen rein die Service Fee. Die Courtagevereinbarung wird zwischen Makler und Versicherungsgesellschaft abge- schlossen. Wir haben nur mit den Haupt- partnern höhere Courtagen verhandelt, die dann der Makler bekommt. Die Bestände gehören auch dem Versicherungsmakler. » Kein Roboter kann den Bedarf nach einer Versi- cherung so gut wecken wie ein Mensch. « Matthias Lindenhofer, Wefox Austria FONDS & VERSICHERUNG Matthias Lindenhofer | Wefox Austria FOTO: © MARLENE FRÖHLICH FÜR LUXUNDLUMEN 162 fondsprofessionell.at 2/2021

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=