FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2021

Um auszuloten, in welchemZusammen- hang Größe und Leistung tatsächlich ste- hen, wertete das auf vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) spezialisierte Research- haus MMD Analyse & Advisory exklusiv für FONDS professionell die Renditen nach verwaltetem Vermögen aus. Die Ana- lyse fußt auf Zahlen des Datenanbieters Mountain-View.Dazu wurden zunächst die vier Hauptgruppen des VV-Fonds-Univer- sums von MMD – „Defensiv“, „Ausgewo- gen“, „Offensiv“und „Flexibel“– nach dem Volumen per Ende 2020 in verschiedene Gruppen eingeteilt. Insgesamt erfasst die Analyse VV-Fonds mit einem Gesamt- vermögen von gut 533,9 Milliarden Euro. Für jede Volumengruppe wurde die durchschnittliche Gesamtrendite für ein, drei und fünf Jahre ermittelt. Die Ergebnis- se bestätigen die am Anfang erwähnte The- se. „Die größten Fonds fahren im Schnitt die besten Renditen ein. Die hohen Rendi- ten führten ja wiederum zu ihrer Größe“, sagt Nicolai Bräutigam, Analyst von MMD. Über fünf Jahre sind die Ergebnisse eindeu- tig: Die beiden größten Gruppen mit 500 Millionen bis eine Milliarde und über einer Milliarde Euro Volumen liegen klar vorn. Nur in der Kategorie „Flexibel“ kön- nen auch Vehikel mit einem verwalteten Vermögen von 100 bis 500 Millionen Euro mithalten (siehe Grafiken folgende Seite). Gar nicht so klar Bei der Betrachtung über ein und drei Jahre finden sich zwar ein paar Ausreißer, am ehesten erneut in der Kategorie „Flexi- bel“. Dennoch spricht auch über diese bei- den Zeiträume die Größe für ein besseres Abschneiden. In den Kategorien „Defensiv“ und „Ausgewogen“ notieren die kleinsten Fonds über ein Jahr sogar im negativen Bereich, während die größeren Pendants ein deutliches Plus herausschlugen. Im zweiten Schritt filterten die MMD- Experten das VV-Fonds-Universum nach den Fünfjahresrenditen – aber anhand des Volumens zu Beginn des jeweiligen Zeit- raums. Die Einteilung in die sechs Ge- wichtsklassen erfolgte also für die Fünf- jahresrendite per Ende 2020 auf Basis des verwalteten Vermögens von Ende 2015. Die durchschnittliche Wertentwicklung der Größengruppen für die fünf Jahre per Ende 2019 erfolgte wiederum nach dem Volumen von Ende 2014. Dieser Analyse- schritt erfasst also das historische Fonds- vermögen und zeigt die Entwicklung der folgenden fünf Jahre auf. Das zuvor gefestigte Bild, dass groß gleich gut ist, bröckelt. „Bei der Betrach- tung nach dem früheren Volumen er- scheint es nicht mehr so klar, dass die größ- ten Fonds immer die beste Wahl sind“, hält MMD-Analyst Bräutigam fest. „Stattdessen schwanken die Ergebnisse. Mal erzielen kleine Fonds,mal mittelgroße und mal die großen Fonds die besten Ergebnisse.“ Je » Die größten Fonds fahren im Schnitt die besten Renditen ein. Die hohen Renditen führten ja zu ihrer Größe. « Nicolai Bräutigam, MMD Analyse & Advisory fondsprofessionell.at 1/2021 59

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