FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2020

in Deutschland sowie rund 1,4 Milliarden Euro in Österreich, die grob gesagt je zur Hälfte auf das institutionelle Geschäft und den Vertrieb an Privatkunden über Banken, Sparkassen und freie Vermittler sowie Dachfonds entfallen. Die von uns verwalte- ten Kundengelder teilen sich dabei etwa zu gleichen Teilen auf in je ein Drittel Aktien, Anleihen und Multi-Asset-Anlagen. Selbst wenn Anlegergeld aus einer bestimmten Anlageklasse abgezogen wird, so betrifft das eben nur einen sehr kleinen Anteil der verwalteten Gelder. Unsere Diversifikation bietet uns einen ausgezeichneten „Puffer“. Viele unserer Mitbewerber sind sehr viel stärker von einem bestimmten Kanal oder einem gut laufenden Produkt abhängig. Und der zweite Aspekt? Nareike: Heißt Stabilität in der Betreuung von Kunden.Unsere Vertriebspartner haben zum Teil schon seit 13 Jahren den gleichen Ansprechpartner, weil wir eine extrem geringe Fluktuation in unserem Vertriebs- team haben. Sie wissen selbst, dass das in unserem Geschäft eher die Ausnahme ist, hier gilt immer noch: Wenn man keinen guten Service bietet, setzt man schnell seine Existenzberechtigung aufs Spiel. Womit sind Sie zufrieden und an welchen Stellen ist es nicht so gut gelaufen? Nareike: Ich würde schon behaupten, dass wir etwa bei Unternehmensanleihen zu den Marktführern gehören. Das gilt auch für den Bereich asiatische Aktien. Immer- hin sind wir der drittgrößte Emerging- Markets-Manager weltweit. In diesen Asset- klassen verfügen wir nicht nur über eine entsprechende Expertise, sondern auch über einen langen Track Record. Aber Hand aufs Herz: Es wird doch Ge- schäftsfelder geben, mit denen Sie nicht zufrieden sein können? Nareike: Die gibt es natürlich auch bei uns. Wir waren eines der ersten Häuser, die aus einem traditionellen gemischten Fonds aus Aktien, Anleihen und Cash die ersten echten Multi-Asset-Produkte mit zum Teil mehr als 20 verschiedenen Anlageklassen entwickelt haben. Wir haben es allerdings nicht geschafft, unsere Vertriebspartner da- für zu begeistern, und sind rechts und links von Mitbewerbern überholt worden, die die Idee in ihre hauseigenen Produkte übernommen haben und im Vertrieb er- folgreicher waren. Wir haben die PS nicht auf die Straße bekommen. Ein zweiter Bereich, der eher enttäuschend gelaufen ist, war das Thema Emerging-Markets-Renten. Was waren die Gründe? Nareike: Im Prinzip verfügen wir in unserer Londoner Zentrale schon seit langer Zeit über ein hervorragendes Team, das Schwel- lenländeranleihen mit einem gut funktio- nierenden Absolute-Return-Ansatz managt. Es ist uns aber nicht wirklich gelungen, diese eher defensive Philosophie bei Anle- gern in Deutschland und Österreich zu platzieren. Wir waren mit extrem hohen Ertragserwartungen seitens der Anleger konfrontiert, die unser konservativer Ansatz aber nicht bieten konnte. Mit der Entscheidung, ein eigenes Portfolio- management in Frankfurt aufzubauen, sind » Wir mussten unsere Kunden eigenständig gewinnen, um uns die heute verwalteten Assets wirklich zu erarbeiten. « Achim Küssner, Schroders fondsprofessionell.at 4/2020 191

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