FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2020

anderem eine sofortige Risikozwischen- versicherung an. Bei dieser werden die Sparanteile ausgesetzt, und nur ein geringer Risikobeitrag zur Aufrechterhaltung des Versicherungsschutzes wird fällig. Diese Möglichkeit wurde von der überwiegen- den Mehrheit der Antragssteller angenom- men. Zusätzlich gab es auch noch Kunden, die überhaupt dauerhaft prämienfrei stel- len wollten. Hier waren wir hinsichtlich der Fristen sehr kulant und verzichteten im Bedarfsfall“, erklärt der Nürnberger-Vor- stand Erwin Mollnhuber. Nachhaltige Produkte Auf der Produktseite zeigen sich die Fondspolizzenanbieter durchaus zufrieden mit ihrem aktuellen Angebot, keiner der Anbieter plant, in absehbarer Zeit eine neue Polizze auf den Markt zu bringen. Ähnlich verhält es sich im Bereich der Fondsauswahl. Nur zwei von elf Gesell- schaften geben an, die Fondspalette in Kür- ze weiter ausbauen zu wollen. Dies liegt aber vor allem an der Tatsache, dass die meisten Anbieter in den vergangenen Mo- naten im Bereich der nachhaltigen Fonds deutlich aufgestockt haben. Die Nachfrage nach „grünen“ Investments hat schließlich auch die Versicherungswelt erreicht und ist in Zeiten der Coronakrise anscheinend nochmals deutlich nach oben geschnellt. So berichtet Helvetia-Mann Plametzberger: „Wir haben rund 18 Fonds im Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit in unserer Fondspalette. Darüber hinaus bieten wir seit Dezember 2018 ein hauseigenes nach- haltiges Portfolio, die FairFuture Lane, an. Im diesem Segment und vor allem bei unserer FairFuture Lane konnten wir eine deutlich verstärkte Nachfrage erkennen. Auch in der Coronakrise hat sich das Pro- dukt aufgrund der solideren Unterneh- mensauswahl besonders gut gehalten.“ Ein Trend, der wohl noch längerfristig anhalten wird. Für zusätzlichen Auftrieb könnte der EU-Aktionsplan für ein nach- haltiges Finanzwesen sorgen. Dieser sieht vor, dass Vermögensberater oder Versiche- rungsmakler und -agenten, die Versiche- rungsanlageprodukte verkaufen, im Kun- dengespräch künftig verpflichtend die Nachhaltigkeitsbedürfnisse ihrer Kunden ermitteln müssen. Zudem plant die Regie- rung bekanntlich, nachhaltige Investments steuerlich zu begünstigen. Versicherungen, die bereits frühzeitig auf das Thema Nach- haltigkeit aufgesprungen sind, sind somit klar im Vorteil. Wirft man einen Blick auf die von FONDS professionell durchgeführ- te Umfrage, so zeigt sich, dass immerhin acht Versicherungen nachhaltige Fonds im Angebot haben und angeben, dass die Bedeutung der „grünen“ Produkte für ihr Geschäft zunehmen werde. Spitzenreiter gemessen an der Zahl der Fonds ist dabei die Zürich mit 26, das sind immerhin bereits 30 Prozent der gesamten Fondspa- lette. Und Zürich-Vorstand Kurt Möller zeigt, wo die Reise hingeht: „Der Trend geht ganz klar zur Nachhaltigkeit. Wir orten vermehrtes Interesse von Kunden. Daher werden wir unsere Fondspalette immer weiter in diese Richtung ausbauen. Unser Ziel ist es, ab 2021 nur mehr Fonds aufzunehmen, die gewisse Nachhaltigkeits- kriterien erfüllen.“ Hinter der Zürich liegt mit 20 Fonds die Nürnberger. „Wir achten sehr auf Zertifizierungen mit dem Öster- reichischen Umweltzeichen und dem FNG-Siegel als Qualitätsmerkmal achten“, so Mollnhuber. Neue „grüne“ Polizze Deutlich ausgebaut wird das Thema der- zeit gerade bei der Donau Versicherung. Bereits bisher standen dort über die Fonds- polizze „Smart Select“ insgesamt zehn Nachhaltigkeitsfonds zur Auswahl. Nun möchte die Gesellschaft mit dem „Green Protect“ eine fondsgebundene Lebensver- sicherung auf den Markt zu bringen, die ausschließlich nachhaltige Fonds im Port- folio anbietet. „Es handelt sich dabei um Fonds, die das Österreichische Umwelt- zeichen tragen und auf der Seite des Bun- desministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech- nologie (BMK) unter umweltzeichen.at ge- listet sind“, so Donau-Vorstandsdirektorin Edeltraud Fichtenbauer. GEORG PANKL Eine Übersicht zu den am Markt befindlichen Fondspolizzen finden Sie auf den nächsten Seiten. FP Edeltraud Fichtenbauer, Donau: „Mit Green Protect bringen wir eine Fondspolizze, die aus- schließlich nachhaltige Fonds im Portfolio hat.“ Kurt Möller, Zürich: „Unser Ziel ist es, ab 2021 nur mehr Fonds aufzunehmen, die gewisse Nach- haltigkeitskriterien erfüllen.“  fondsprofessionell.at 4/2020 151

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