FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2020

Inwiefern ticken österreichische Anleger anders als deutsche? Harms : Gar nicht. Beide sind konser- vativ und sehr auf Sicherheit und Kalkulierbarkeit bedacht. Sie müssen das frische Kapital in einem kompetitiven Markt- umfeld investieren.Wasmacht Sie sicher, dass Sie für 100 Millionen Euro zügig Immo- bilien kaufen können? Wirtz : Das deutsche Wohnim- mobilientransaktionsvolumen lag 2019 bei 16 bis 17 Milliar- den Euro. Die ZBI hat dazu 2,7 Milliarden Euro beigetragen. Das heißt, dass wir am Markt sichtbar sind und auch bei Off-Market-Deals berücksichtigt werden.Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir auch künftig Opportunitäten gezeigt bekommen. Man muss konstatieren, dass Covid-19 und die Beschränkungen die Ankaufsprozesse ver- langsamen. Heißt das, dass Sie das Kapital der öster- reichischen Investoren schon verplant haben? Wirtz : Wir sehen aktuell Opportunitäten auf unserer „Longlist“ und sind auch auf dem österreichischen Markt aktiv auf der Suche nach weiteren Investi- tionen. Welche Rolle spielen bei Ihnen Neubau- im Vergleich zu Be- standsimmobilien? Wirtz : Wir haben den Fonds zu- nächst auf Bestandsimmobilien ausgerichtet, wo wir uns seit vielen Jahren wohlfühlen, und haben vor eineinhalb Jahren die Strategie geändert, indem wir auch Projektentwicklungen hin- zunehmen. Sie sind brandneu, erweitern die Standorte und haben eine stabilisierende Kom- ponente im Portfolio. Bislang haben wir für 530 Millionen Euro Projektentwicklungen ge- kauft. Das entspricht etwa einem Achtel des Fondsvolumens. » In der Finanzkrise hat sich gezeigt, dass die Wohnungs- wirtschaft weniger volatil war als andere Assetklassen. « Thomas Wirtz, ZBI Thomas Wirtz, Vertriebsvorstand der ZBI Gruppe, war über Telefon zum Interview zugeschaltet. » Investitionen in Wohnimmobilien sind leicht nachvollziehbar und ein wichtiger Faktor in der Vermögensstruktur. « Marc Harms, Union Investment Austria 133

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