FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020

Wie sieht Ihre Produktstrategie aus?Wofür steht Ihr Unternehmen? Holzinger: Wir haben uns auf kleinere Pro- jekte mit maximal 30 Investoren speziali- siert. Die Nutzfläche der Häuser ist zwi- schen 800 und rund 2.000 Quadratmeter groß. In dieser Größenordnung können wir bei den Ankäufen der Liegenschaften schnell und flexibel agieren. Wir haben nicht vor, jedes Jahr Hunderte Millionen Euro umzusetzen, sondern in einem Rah- men zu bleiben, in dem die Individualität der Projekte gewahrt werden kann. Sie haben die Betreuung der Investoren angesprochen, die üblicherweise der Bera- ter übernimmt. Welche Vertriebsstrategie verfolgen Sie? Kitzberger: Wir kooperieren mit selbstständi- gen Vermögensberatern und haben seit gut einem Jahr einen angestellten Vertriebsmit- arbeiter, der unserer verlängerter Arm und unmittelbar an den Kunden dran ist. Holzinger: In der laufenden Betreuung informieren wir die Anleger direkt über den Verlauf ihrer Projekte, und bei Fragen melden sich die Miteigentümer direkt bei uns.Die Vertriebspartner erhalten die Infor- mationen zeitgleich. Kitzberger: Wir sprechen verstärkt Freiberuf- ler an, die in einer homogenen, überschau- baren Gruppe und nicht mit Hunderten anderen Anlegern ein Haus besitzen wol- len. Damit sind sie auch flexibler, wenn es später einmal um die Verwertung geht. Die Vertriebslandschaft ist überschaubar. Wie kommen Sie zu Vertriebspartnern? Kitzberger: Es gibt nur relativ wenige Bera- ter mit langjähriger Erfahrung mit Bauher- renmodellen. Einige arbeiten ständig mit einem Emittenten zusammen und haben vielleicht sogar eine Exklusivität vereinbart, andere entscheiden pro Projekt, ob sie es anbieten. Es gibt genügend Berater, die bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten. Holzinger: Bei uns gibt es keine Exklusi- vität, weil die Berater ihren Kunden das Produkt anbieten sollen, das zu ihnen passt. Ein Bauherrenmodell ist nicht für jeden Investor geeignet, und deshalb muss es eine individuelle Beratung geben. Finden Sie größere Projekte grundsätzlich nicht gut? Holzinger: Nein, aber für uns ist es ange- nehmer, mit einer Gruppe von Personen zu arbeiten, deren Namen wir kennen. Kitzberger: Uns ist auch wichtig, dass die Investoren direkt und nicht über einen Treuhänder oder über eine Kommandit- beteiligung imGrundbuch stehen. Bei uns können die Miteigentümer wirklich mit- bestimmen. Bisher haben SieWohnprojekte initiiert.Wie flexibel sind Sie bei den Nutzungsarten? Holzinger: Wir errichten in den Wohnim- mobilien nur in der Sockelzone Geschäfts- räume, wenn das im Bebauungsplan vor- gesehen ist. Kitzberger: Unser Modell eignet sich auch für besondere Wohnformen wie „Betreutes Wohnen“. So eine Umsetzung hängt in erster Linie von den Grundrissen ab, ist aber bei uns bisher kein tragendes Thema. Wohnimmobilien bauen viele Unternehmer. Was machen Sie anders? » Bei uns gibt es keine Exklusi- vität, weil die Berater ihren Kunden das Produkt anbie- ten sollen, das zu ihnen passt. « Julia Holzinger, Wertsecure fondsprofessionell.at 3/2020 143

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