FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2020

130 www.fondsprofessionell.at | 2/2020 markt & strategie I fondstipps D ass „des einen Leid“ meist irgend- einem anderen sehr gelegen kommt, weiß schon das Sprichwort. Wenn die ganze Welt aus gesundheitlichen Gründen im Hausarrest sitzt, muss man sich nicht wun- dern, wenn Spekulanten die Aktien jener Unternehmen kaufen, die Milliarden verdie- nen werden, wenn sie die so dringend benö- tigten Medikamente, Impfstoffe, Beatmungs- geräte oder auch nur Mundschutz- masken liefern können. Schon vor der Pandemie zählten Fonds, die in diesem Bereich investieren, zu den Langzeitsiegern. Die Begrün- dung dafür ist bekannt: Eine über- alterte Bevölkerung in den reichen Staaten, deren Lebenserwartung jährlich weiter steigt, ist eine verlässliche Abnehmerschaft für medizinische Produkte. Und die Nachfrage ist dabei auch nicht besonders elastisch – auf sein Herzmedikament verzichtet man nicht aus Kostengründen. Investmenthäuser, die ihren Kunden die Beimischung von ent- sprechenden Branchenfonds nahelegen, kön- nen daher auch nicht viel falsch machen, und dass sie aktuell in besonderem Maße erfolg- reich sind, ist auch nicht überraschend. Dass dies der Fall ist, zeigt unsere seit vielen Jahren regelmäßig durchgeführte Umfrage zu den je- weils aktuellen Fondsempfehlungen. Im Jah- resverlauf stieg die Zahl der Empfehlungen zu Aktienfonds mit dem Schwerpunkt Ge- sundheit und Pharma von einen auf sechs. Das klingt nicht spektakulär, da- bei darf aber nicht übersehen werden, dass Empfehlungen für einzelne Bran- chen vergleichsweise selten erfolgen. Ein besonderer Kandidat ist dabei der Digital Health Equity der Credit Suisse: Er kombiniert die beiden Trendthemen Healthcare und IT. Das Management konzentriert sich auf Anlagen, die Lö- sungen für zentrale Probleme der heu- tigen Gesellschaft versprechen: steigen- de Gesundheitskosten, Fachkräfteman- gel und Verbesserung der Gesundheit. „Der Automatisierung und Digitalisie- rung des Gesundheitswesens kommt in dem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. In den nächsten zehn Jahren werden technologische Fort- schritte jeden Aspekt des Gesundheits- wesens verändern – von der Forschung und Entwicklung über innovative Be- handlungsmethoden und Therapien bis hin zu Spitalseffizienz, Gesundheitsmo- nitoring und Frühdiagnosesystemen“ , erklärt der Schweizer Asset Manager zu seinem Fondstipp. Im laufenden Jahr konnten Anleger mit dieser Investmentphilosophie 18,72 Pro- zent verdienen, womit das Portfolio um 8,65 Prozent vor der von Morningstar errechneten Vergleichsgruppe „Branchen Biotechnologie“ liegt (siehe Grafik unten). Auf die Digitalisierung im Gesundheits- wesen setzt auch Apo Asset Ma- nagement. Das Unternehmen zählt als Partner der Deutschen Apothe- ker- und Ärztebank und der Deut- schen Ärzteversicherung zu den echten Profis in Sachen Gesund- heit. Der Apo Digital Health Ak- tien Fonds legte seit Jahresanfang um 10,56 Prozent zu und schlägt seine Morningstar-Peergroup da- mit um 7,07 Prozent. „Anleger können mit dem Apo Digital Health an den Wachstums-Chancen des digitalen Gesundheitsmarkts in einem globalen Fonds partizipie- ren“ , argumentiert das Fondshaus seine Investmentempfehlung. Die Foto: © sewcream l stock.adobe.com Viele Investmenthäuser haben erkannt, dass das Interesse an Gesundheits- und Pharma-Fonds aktuell größer ist als zu „normalen“ Zeiten. Sie raten zum Kauf. Mit Healthcare durch die Krise In der aktuellen Coronakrise gibt es nicht nur Verlierer: Fonds die auf den Gesundheitssektor und auf moderne Technologien setzen, sind derzeit gefragt. Auch immer mehr Fondshäuser raten zu solchen Produkten. Krisen-Profiteur Der Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity konnte sich der Abwärtsspirale zwar nicht ganz entziehen, ging aber klar als Krisengewinner hervor. Quelle: Morningstar 2020 2019 2018 80 % 100 % 120 % 140 % 160 % 180 % Morningstar-Branche Biotechnologie Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity

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