FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2020

Foto: © Marlene Fröhlich, Franklin Templeton, Günter Menzl, Amundi Austria, HSBC GAM, Christoph hemmerich, Bloomberg I Bess Adler, Axel Gaube 10 www.fondsprofessionell.at | 2/2020 news & products I investmentfonds MORNINGSTAR Morningstar übernimmt ESG-Spezialisten komplett Bereits seit 2017 gehören Morningstar 40 Prozent der Unternehmensanteile am ESG-Spezialisten Sustainalytics. Im drit- ten Quartal dieses Jahres will die Rating- agentur auch die restlichen 60 Prozent der Unternehmensanteile übernehmen. „Mo- derne Investoren in öffentlichen und priva- ten Märkten verlangen ESG-Daten, For- schung, Ratings und Lösungen, um fun- dierte und sinnvolle Investitionsentschei- dungen treffen zu können“, erklärte Kunal Kapoor, Geschäftsführer von Morningstar, die Motivation hinter dem Zukauf. Seit mehr als 25 Jahren sei Sustainalytics seiner Zeit voraus, nicht nur weil es schon früh die Notwendigkeit erkannt habe, Anlegern, Banken und Unternehmen weltweit ESG- Lösungen anzubieten. Das Unternehmen biete heute Daten zu 40.000 Unternehmen weltweit und Ratings zu 20.000 Unterneh- men und zu 172 Ländern an. Zudem haben die ESG-Risikoratings von Sustainalytics inzwischen Eingang gefunden in viele institutionelle Anlageprozesse und zahlrei- che Indizes oder nachhaltige Anlagepro- dukte. Als Gegenwert der Transaktion nennt Morningstar eine Barzahlung bei Ab- schluss in Höhe von etwa 55 Millionen Euro sowie zusätzliche gewinnabhängige Zahlungen in den nächsten beiden Jahren, sodass sich auf Basis der aktuellen Ge- winnschätzungen ein Gesamtpreis in der Höhe von 170 Millionen Euro ergibt. KRISENQUARTAL Marktverfall beschert meisten Asset Managern Mittelabflüsse Der Kursverfall an den Börsen sorgte bei den meisten Fondsgesellschaften im ersten Quartal 2020 für Nettomittelabflüsse. Eine der weni- gen Ausnahmen war der Branchenprimus Blackrock. Anleger vertrauten dem weltgröß- ten Vermögensverwalter unterm Strich 35 Milliarden US-Dollar (32 Mrd. Euro) frisches Geld an – nach fast 400 Milliarden Dollar (366 Mrd. Euro) im Vorjahresquartal. Die Zu- flüsse sind allerdings zum großen Teil auf den Bereich „Cash Management“ zurückzuführen: Das Nettomittelaufkommen dieser geldmarkt- nahen Anlagen betrug im ersten Quartal 52,5 Milliarden Dollar (47,6 Mrd. Euro). Die Turbulenzen haben auch dem größten deutschen Anbieter DWS in den ersten drei Monaten unterm Strich Abflüsse beschert. Demnach zogen Anleger 2,5 Milliarden Euro ab. Zuflüsse verbuchten hingegen vor allem Geldmarktfonds des Hauses. Ohne diese hätte sich der gesamte Nettomittelabfluss sogar auf 6,1 Milliarden Euro beziffert. Das verwaltete Vermögen schrumpfte um fast neun Prozent auf rund 700 Milliarden Euro. Auch die Asset-Management-Töchter der Allianz melden negative Absatzzahlen. Ins- gesamt zogen Anleger rund 46 Milliarden Euro ab. Demnach entfiel mit 43 Milliarden Euro das Gros der Abflüsse auf den US- Bond-Spezialisten Pimco. Allianz Global Investors verbuchte Nettomittelabzüge in Höhe von 3,4 Milliarden Dollar. Das von bei- den Allianz-Töchtern für Dritte verwaltete Vermögen schmolz im Lauf des Krisen-Quar- Kunal Kapoor, CEO von Morningstar: „Investoren ver- langen ESG-Daten, Forschung, Ratings und Lösungen.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Martin Linsbichler, Franklin Templeton Österreich-Chef Martin Linsbich- ler verlässt nach 16 Jahren bei Franklin Templeton . Ende Juni seinen Arbeitgeber. Er kam 2004 zu Franklin Templeton und leitet seither das Geschäft in Österreich. Davor arbeitete Linsbichler drei Jahre als Head of Product Ma- nagement & Partner Management beim AWD Austria. Ursula Hohlfeld, Franklin Templeton Franklin Templeton hat eine neue Vertriebsstruktur für Öster- reich eingeführt. Robert Steiner wird diskretionäre Kunden und Carl Hollitscher institutionelle Kunden betreuen. Peter Gorynski zeichnet für das Retailgeschäft verantwortlich. Er wird von Ursula Hohlfeld – sie ist imWiener Büro tätig – unterstützt. Werner Kretschmer, Amundi Austria Seinen Posten als Chef von Amundi Austria hat Werner Kretschmer verlassen. Er bleibt dem Unternehmen aber als Bera- ter erhalten. Kretschmer war viele Jahre CEO der mit der BA-CA verbundenen Fondsgesellschaft Pioneer Investments Austria, die 2017 von Amundi übernommen wurde. Gabriele Tavazzani, Amundi Austria Neuer Chef der Amundi Austria ist seit Mai Gabriele Tavazzani . Er ist seit zwei Jahren Vize-Chef für Österreich. Tavazzani war von 2015 bis 2018 für das Geschäft von Amundi in Polen verantwort- lich. Davor war er ab 2009 stell- vertretender CEO von Amundi in Italien. Er blickt auf eine 20-jähri- ge Karriere in der Branche zurück. Gerfried Krifka, GBR Financial Services Gerfried Krifka verstärkt künftig das Team der GBR Financial Services . Er startet zunächst als Senior Sales Manager und soll bis Jahresende in die Geschäfts- leitung wechseln. Krifka wird die Betreuung institutioneller Kunden vorantreiben. Zuletzt war Krifka seit 2013 Geschäftsführer der HSBC Global AM in Österreich.

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