FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2019

rung hat deutlich geringere Durchschnittsprä- mien als eine Sparvariante. Für uns als Versi- cherer zählt der Mix der Produkte. Eine Brut- toprämie allein ist kein Garant für Erträge. Es kann in manchen Bereichen durchaus gut sein, eine geringere Prämie zu haben, aber ei- nen höheren Ertrag. Natürlich wollen wir auch in der Topline wachsen. Aber das ist kein Selbstzweck. Ziel ist es, ertragreich zu wachsen. Können Sie genauer aufschlüsseln, woher das Wachstum kommen wird? Wir haben zum Beispiel ganz neu das Produkt Generali LifeInvest, das wir vor allem als Generali, aber auch in der BPV vertreiben. Damit betreuen wir erstmals sehr gezielt die Zielgruppe Affluent (Vermögende, Anm.) und High Networth Individuals (HNWI). Wenn wir nur von der BPV sprechen, dann können wir durch Fondsgebundene, Einmalerlag und Hybridprodukte einiges mehr erreichen. Und in der Biometrie wollen wir wirklich alle Arten von Risiken abdecken, beispielsweise mit der Krebszusatzversicherung. Wir haben auch ein Produkt, das aus unserer Sicht ein- zigartig ist: Es verbindet Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit; die Fixkosten werden ab- gedeckt. Außerdem besteht unsere Innovation darin, dass wir all diese Absicherungspakete ganz eng mit den Kontopaketen der Bawag synchronisieren: Je nachdem, welches Level an Konten oder Krediten der Kunde ab- schließt, wird die Beratung ausgerichtet. Wie stark ist das automatisiert? Macht mir ein Künstliches-Intelligenz-System je nach Abbuchung Vorschläge? Big Data und KI sind für die Generali sehr wichtig. In diesem Fall nutzen wir Big Data, um den Kunden aus dem Kaufverhalten oder dem Profil Vorschläge zu machen, die punkt- genau zu ihren Lebensumständen passen. Da geht es nicht mehr um Clusterung nach for- malen Kriterien. Das ist wirklich schon sehr sophistiziert. Erhält der Kunde selbst Vorschläge, oder läuft das weiter über den Berater? Mittelfristig kann man sich viel vorstellen. Derzeit geht es dahin, alles immer mehr maß- zuschneidern, aber gemeinsam mit dem Bera- ter. Gerade die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD verlangt ja, den Bedarf exakt zu erheben. Die Mitarbeiter bekommen ein gezieltes An- gebot auf das iPad. Der Kunde wird dann durch einen schönen digitalen Prozess geführt. gezielt die Vermögenden“ » Die Innovation besteht darin, dass wir die Absicherungspakete ganz eng mit den Kontopaketen der Bawag synchronisieren: Je nachdem, welches Level an Konten oder Krediten der Kunde abschließt, wird die Beratung ausgerichtet. « Dr. Martin Sturzlbaum, Vorstand Generali und CEO Bawag PSK Versicherung 157 www.fondsprofessionell.at | 2/2019

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