FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2018

Foto: © twinsterphoto | stock.adobe.com, Goran Adric M öchte man als Berater verschiedene Fonds vergleichen, lautet die Frage nicht wie, sondern wo. Auf einer Vielzahl von Internetseiten stehen Fondsda- tenbanken zur Auswahl, die auch komplexe Gegenüberstellungen der Produkte ermögli- chen. Völlig anders präsentiert sich die Pro- blematik, wenn fondsgebundene Lebensver- sicherungen verglichen werden sollen. Für Fondspolizzen gab es bisher gar keine Mög- lichkeit, einfache Vergleiche anzustellen. Was die darin enthaltenen Fondsportfolios betrifft, wäre das auch nur bedingt sinnvoll, denn die- se sind ja nicht statisch, sondern können ge- ändert werden. Interessant ist hier aus Bera- ter- und Kundensicht daher primär die Kos- tensituation. Wer die steuerlichen Vorteile einer Fondspolizze zum Fondssparen nutzen möchte, muss die Frage stellen, ob der Vorteil der KESt-Freiheit nicht von den Kosten des Versicherungsmantels neutralisiert wird. Um diese Frage beantworten zu können, hat das Softwareunternehmen fynup ein Tool ent- wickelt, mit dem fondsgebundene Lebensver- sicherungen und Wertpapierdepots auf Ebene der Gesamtkosten verglichen werden können. Bisher ließ sich mit keiner Software einfach darstellen, welche Produkthülle die optimale Kosten- und Steuerstruktur bietet. Versicherer zeigen Modellrechnungen in unübersichtli- chen Zahlenreihen in bis zu 70 Seiten langen Angeboten. Depotanbieter bieten keine Mo- dellrechnungen. „Diese Marktlücke wollten wir schließen“, erklärt fynup-Gründer Wolf- gang Staudinger. Erstmals veröffentlicht er nun auch ein Ranking der nach seinen Be- rechnungsmethoden besten Polizzen und Wertpapierdepots (siehe Tabelle). Das „fynup- Ranking All-in“ basiert auf einer Gaußschen Zerfallskurve über die gewichtete Gewinn- Verlust-Fläche F, ausgehend von den Refe- renzwerten Maximum (F) = 100 Prozent, Durchschnitt (F) = 50 Prozent. Im Klartext bedeutet dies, dass das messbar günstigste Produkt den Stempel „100 Prozent“ erhält. Dadurch wird laut Staudinger sofort ersicht- lich, welche der analysierten Produkte über- und unterdurchschnittlich abschneiden. In der fynup-Berechnung werden zum Unterschied zu Angebotsmodellrechnungen der Produkt- anbieter zudem auch die laufenden Fonds- kosten und eventuelle veranlagungsbezogene Zusatzkosten berücksichtigt. Das ist laut Stau- dinger relevant, weil dadurch unterschiedliche Gesamtkosten entstehen, die sich auf die Ren- dite auswirken. Polizzen im Vergleich Insgesamt können derzeit auf diese Weise über 80 Polizzen und 15 Wertpapierdepots ge- rankt werden. Die Fonds können dabei indi- viduell ausgewählt werden, zur Verfügung ste- hen alle von Mountain-View erfassten Fonds. Im von fynup erstellten Musterranking wurde als Fonds der Templeton Growth Euro heran- gezogen, dieser kann derzeit in 28 Polizzen und vier Wertpapierdepots ausgewählt wer- den. Als Ausgangsbeispiel diente ein monat- licher Sparplan in Höhe von 100 Euro auf ei- ne Laufzeit von 30 Jahren. Im Ranking zeigt sich dann, dass nur zehn der analysierten Pro- dukte überdurchschnittlich günstig sind, 19 liegen unter dem Durchschnitt. Die Wertpa- pierdepots finden sich nicht zuletzt aufgrund des steuerlichen Nachteils ebenfalls unter dem Durchschnitt und damit am unteren Ende des Rankings wieder (siehe Tabelle). Dabei ist es Staudinger wichtig festzuhalten, dass durch Änderung der Selektion, der Prämienhöhen, Laufzeiten, Zuzahlung und der Provisions- einstellungen gänzlich andere Ergebnisse im Ranking erzielt werden können. Sieht man sich nun die Tabelle des Rankings im Detail an, fällt auf, dass einzelne Produkte trotz höherer Ablaufleistung im Ranking zurücklie- Eine neue Software zur Gegenüberstellung von fondsgebundenen Lebensversiche- rungen soll Beratern und ihren Kunden die Entscheidung erleichtern. Fondspolizzen prüfstand Berater, die vor der Entscheidung stehen, ihren Kunden für eine langfristige Vorsorge entweder eine Wertpapierdepot- oder eine Polizzenlösung anzubieten, sollten einen Blick auf das fynup-Ranking werfen. » Fonds und ETFs können zwar vielfach analysiert und verglichen werden, keine Software berück- sichtigte bisher jedoch, welche Produkthülle die optimale Kosten- und Steuerstruktur dafür bietet. « Wolfgang Staudinger, fynup Verpassen Sie nicht den Vortrag von Wolfgang Staudinger zum fynup-Ranking. Anmeldung: www.fondsprofessionell.at WIEN, 6. UND 7. MÄRZ 2019 186 www.fondsprofessionell.at | 4/2018 fonds & versicherung I fondspolizzen

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