FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2017

Verprovisionierung, der Kunde hat dadurch enorme Flexibilität. Da kann auch der Vertrieb mit gutem Gewissen sagen: Lieber Kunde, da machst du definitiv nichts falsch. Zudem muss man auch feststellen, dass es im aktuel- len Zinsumfeld kaumAlternativen gibt. Selbst wenn ich nur einen realen Kapitalerhalt er- wirtschaften will, ist das aktuell sehr schwie- rig. Wenn man nun von einer Inflation nahe zwei Prozent ausgeht, was ja das Ziel der EZB ist, wird es kaum möglich sein, diese zweiprozentige Performance mit traditionellen Produkten darzustellen. FLV-Kunden wird ja auch angebo- ten, Sparprämien bei Bedarf in ein sogenanntes Sicherungskonto zu investieren. Dabei wird in den Deckungsstock der Hel- vetia veranlagt. Wie stark wird das nach- gefragt? Panhauser: Richtig, das ist der bewachte Parkplatz für das Geld. Also das trifft es wirk- lich, so erklären wir es auch oft auf Vertriebs- veranstaltungen. Das Sicherungskonto ist zum Beispiel für jemanden sinnvoll, der nicht gleich mit einem großen Einmalerlag in einen Fonds investieren möchte. Der Betrag wird im Sicherungskonto geparkt, und mittels eines monatlichen Sparplans wird dann von dort in den oder die Fonds investiert. Dann kann der Kunde vom Cost-Average-Effekt profitieren. Das Sicherungskonto kann aber auch genutzt werden, wenn jemand Risiko rausnehmen möchte, weil er vielleicht Angst vor einer Korrektur hat. Nutzen Ihre Kunden das auch aktiv? Panhauser: Wir sehen es eigentlich nur, wenn wir Guthaben am Markt einsammeln – also wenn jemand zum Beispiel größere Summen irgendwo rauskriegt und dann für eine gewis- se Zeit dort parkt, um dann wieder in die Fondspolizze zu investieren. Bayerle: Mit dem Sicherungskonto kann das Timingproblem relativ elegant umschifft wer- den. Wenn jemand heute den gesamten Betrag investiert, und morgen korrigieren die Börsen um 20 Prozent, muss man zuerst einmal diese 20 Prozent wieder aufholen. Wir sehen, dass sich die Anleger daher davor fürchten, auf einen Schlag eine größere Summe in die Kapitalmärkte zu investieren. Mit dem Siche- rungskonto können wir den Kunden diese Angst nehmen. Sie bieten die mit Abstand größte Auswahl an Invest- mentfonds an. Ist das Ihrer Meinung nach ein Erfolgs- faktor? Bayerle: Ja, im Fonds- sparplan haben wir eine wirklich große Vielfalt, in Summe sind es 170 In- vestmentfonds. Da könnten Sie mit Recht fragen, wer braucht 170? Aber man hat zumin- dest genügend Auswahl, um damit alle relevanten Assetkategorien abdecken zu können. Für jene Kunden, denen diese Auswahl zu groß ist, haben wir zusätzlich mit Safe-Lane, Main-Lane und Speed-Lane die drei gemanagten Portfolios mit unterschiedlichen Chancen und Risiken. Beim Safe-Lane liegt die Aktienquote bei maximal 30 Prozent, bei den anderen beiden kann diese bis zu nur die Fondspolizze sinnvoll“ » Wir haben den Vertrieb bereits sehr frühzeitig darauf vor- bereitet, und jetzt ern- ten wir die Früchte. « Werner Panhauser, Helvetia » Mit dem Siche- rungskonto kann das Timingproblem relativ elegant umschifft werden. « Mag. Andreas Bayerle, Helvetia 163 www.fondsprofessionell.at | 4/2017

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=