FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2016

146 www.fondsprofessionell.de | 4/2016 markt & strategie I janus balanced fund Foto: © Fotolia | adimas, Janus Capital E s ist zu hoffen, dass es sich bei der aktuellen Schwäche des Janus Balanced Fund nur um eine Phase handelt. Alles andere wäre für Anleger ein Schock. Mit Stand Ende Oktober gehört der Fonds 2016 zu den schlechtesten zehn Prozent seiner Vergleichsgruppe. Das ist mehr als ungewöhnlich für Marc Pinto und sein Team. Der Aktienstratege liefert seit über einem Jahrzehnt herausra- gende Ergebnisse – sehr zur Freude der Anteilseigner. In den vergangenen zehn Jahren ver- zeichnete das Produkt eine Wertsteige- rung von 5,1 Prozent per annum. Das bedeutet: Wer vor zehn Jahren 1.000 Euro in- vestierte, kann sich heute trotz einer der schwersten Finanzkrisen aller Zeiten über ein Guthaben von rund 1.650 Euro freuen. Noch klarer wird die Leistung der Fondsmanager vermutlich, wenn man sie ins Verhältnis setzt: Laut Morningstar ließ der Balanced Fund mehr als 90 Prozent der vergleichbaren Pro- dukte über zehn Jahre hinter sich. Seine Ge- samtleistung bewertet die Fondsratingagentur mit der maximalen Sternenzahl. Soll heißen: In Relation zu seiner Kategorie weist der Fonds ein unterdurchschnittliches Risiko bei relativ höherem Ertrag aus. Ähnlich gut oder besser schneidet die Strategie auch in anderen Ranglisten ab. Beim Branchendienst Citywire etwa ist sie die Nummer eins in der Gattung „Gemischte Anlagen Ausgewogen USD“ – vor Fonds wie dem Templeton Global In- come, dem BGF Global Allocation und dem Fidelity Growth & Income. Alles aus einer Hand Das Besondere an dem Produkt ist seine Dynamik hinsichtlich der Aufteilung des Ver- mögens auf Aktien, Anleihen und Cash. Grundsätzlich sehen die Anlagerestriktionen vor, dass jeweils zwischen 35 und 65 Prozent des verwalteten Vermögens in Aktien und in festverzinsliche Wertpapiere veranlagt werden müssen. Innerhalb dieser Grenzen können Assets aber je nach Marktrisiko schnell und flexibel verteilt werden. Das ermöglicht dem Portfoliomanagement auch in unsicheren und volatilen Märkten wie in den Jahren 2009 und 2011, das investierte Kapital zu bewahren und zudem noch eine positive Wertentwicklung zu erzielen. Grundvoraussetzung ist bei alldem ein gut eingespieltes Team, wie auch die Verantwort- lichen immer wieder betonen. Die Aktien- und Anleihenanalysten betreiben Fundamen- talanalyse und arbeiten eng zusammen – um „die wahren Absichten des Managements besser zu erkennen“, wie sie sagen. Gemeint ist das Management der Unternehmen, in die sie investieren. Das Management des Fonds ist letzten Endes für die Bestückung und Asset Allocation im Portfolio verantwortlich. Das Ergebnis ist ein Multi-Asset-Portfolio, das An- legern das Know-how und die besten Invest- mentideen beider Teams aus einer Hand bietet. Dass Marc Pinto und Co. nicht viel von Ertragsmaximierung halten und stattdessen eine starke risikoadjustier- te Rendite anstreben, zeigt sich an der vergleichsweise geringen Gewich- tung von Zyklikern im Fonds. Um die Gesamtvolatilität im Zaum zu halten, wird insbesondere in defensi- ve Sektoren wie Konsum, Gesund- heit und Telekommunikation inves- tiert. Eine Strategie, die sich langfris- tig absolut bezahlt machte, kurzfristig betrachtet aber entscheidende Pro- zentpunkte kostete. Und das dürfte angesichts der Erholungs-Rally an den Roh- stoffmärkten auch der Hauptgrund für die Underperformance im laufenden Jahr sein. Gut möglich ist auch, dass sich die Ände- rungen im Portfoliomanagement negativ aus- wirkten. Mit Gibson Smith verabschiedete sich im März dieses Jahres immerhin der Co- Manager des Balanced Fund und Chefstratege des Anleihenteams von Janus. Seit 2005 ar- beitete er Seite an Seite mit Pinto an der Um- setzung der Fondsstrategie. Angesichts einer so langen Partnerschaft ist ein reibungsloser Übergang schwierig. Dass der Verlust nicht bald kompensiert werden kann, ist aber aus heutiger Sicht nicht zu befürchten. Zum einen weil mit mit Jeremiah Buckley, Darrell Watters und Mayur Saigal drei nicht minder erfahrene Fondsmanager nachbesetzt wurden. Und zum anderen weil Pinto auch in der Ver- gangenheit schon eine zentrale Rolle im Fonds innehatte. Sein Know-how imAktien- bereich zeigt sich auch bei anderen Strategien, die gegenüber ihren Peers durchwegs im vor- deren Feld liegen. Auch Euro-Tranche In Österreich und Deutschland konzentrie- ren sich die Aktivitäten für den Vertrieb des rund 540 Millionen Euro schweren Balanced Fund derzeit auf Vermögensverwalter und Stiftungen. Privatanleger können aber bei Interesse genauso in das Produkt investieren. Neben der Dollar-Tranche gibt es auch An- teilsklassen in Euro. DANIEL WINKELMEIEr | FP In jüngerer Vergangenheit schwächelte der Janus Balanced Fund hinsichtlich seiner Performance. Auf lange Sicht konnte er seine Stärken aber voll ausspielen. TOP: Dynamischer Mix 5,1 Prozent per annum ISIN: IE0004445015 Agio: 5,00 % Laufende Kosten: 1,96 % p.a. Erstausgabedatum: 24.12.1998 Lead-Fondsmanager: Marc Pinto 0 % 10 % -10 % -20 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % ’14 ’15 ’12 ’11 ’10 ’09 ’08 ’07 ’13 ’16  Das Besondere am Janus Balanced Fund ist seine Dynamik hinsichtlich der Aufteilung des Vermögens auf Aktien, Anleihen und Cash. Janus Balanced Fund A USD acc Janus Balanced Fund A EUR acc FIAP Index Mischfonds ausgewogen

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