Wiener Städtische: Zuwächse in der Lebensversicherung
Die Wiener Städtische Versicherung kann ein kräftiges Plus in der Sach- und Krankenversicherung verzeichnen. Auch in der Sparte der Lebensversicherung konnte man im vergangenen Jahr wachsen.
Das Prämienvolumen der Wiener Städtischen kletterte im Vorjahr um sechs Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro. Eine starke Nachfrage gab es 2024 sowohl in der Schaden-/Unfallversicherung als auch in der Krankenversicherung. Die Schaden-/Unfallsparte verzeichnete ein Plus von 7,6 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro, die Prämien in der Krankenversicherung stiegen um 9,9 Prozent auf 542 Millionen Euro. Entgegen dem allgemeinen Markttrend wuchs im Vorjahr auch die Lebensversicherung mit 1,8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Profitieren konnten sowohl die klassische Lebensversicherung als auch die hybride und fondsgebundene Lebensversicherung.
"Wir sehen eine deutliche Belebung des Neugeschäfts, vielen ist mittlerweile bewusst, dass die staatliche Pension allein im Alter nicht ausreichen wird. Ich gehe fest davon aus, dass in den kommenden Jahren die Lebensversicherung angesichts des sich verschärfenden demografischen Wandels weiter an Fahrt gewinnen wird", so Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung. Dabei streicht er die Vorteile der privaten Vorsorge hervor: Sie schließt potenzielle finanzielle Lücken, minimiert damit den individuellen Kaufkraftverlust im Alter und reduziert die Abhängigkeit vom staatlichen Pensionssystem.
"Ich sehe einen großen Handlungsbedarf"
Der Gewinn vor Steuern ging im Jahr 2024 von 349,2 Millionen Euro auf 318,6 Millionen Euro leicht zurück. Wesentlicher Grund dafür waren die steigenden Schäden – vor allem infolge der zunehmenden Unwetter. Mit 71.000 Schäden und einem Schadensvolumen von rund 227 Millionen Euro verzeichnete die Wiener Städtische den höchsten Wert bei Unwetterschäden in der Unternehmensgeschichte. Bisheriger Rekordwert war das Jahr 2021 mit rund 200 Millionen Euro. "Ich sehe einen großen Handlungsbedarf, um die Auswirkungen von Unwetterschäden in Zukunft besser abfedern zu können. Ein Bündel an Maßnahmen ist gefragt: Umfassende Präventionsmaßnahmen sowie strikte Bebauungsverbote in Hochwassergebieten", sagt der Wiener-Städtische-Generaldirektor. Dass die Unwetterschäden deutlich zunehmen, belegt die Statistik der vergangenen Jahre: Beliefen sich die durchschnittlichen Jahresschäden bei der Wiener Städtischen in den Jahren 2010 bis 2019 auf rund 70 Millionen Euro, so haben sich diese in den letzten fünf Jahren auf 155 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Stabile Entwicklung für 2025 erwartet
Das erste Quartal 2025 bestätigt weiterhin eine hohe Nachfrage nach Versicherungslösungen. Die Wiener Städtische erzielte in diesem Zeitraum ein Prämienplus in allen Sparten, wobei die Gesundheitsvorsorge und die Sachversicherung nach wie vor die höchsten Zuwachsraten verzeichneten. "Mit dem Jahresstart können wir trotz der zunehmenden Unsicherheiten sehr zufrieden sein. Ich rechne für das Gesamtjahr weiterhin mit einer stabilen Entwicklung", so Müller. (gp)