Versicherer: Gute Prämien, aber Einbruch beim Ergebnis
Österreichs Versicherer konnten im zweiten Quartal ihre Prämien zum Vorjahr steigern. Fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen bauten ihren Anteil an der Sparte Leben aus.
Das Geschäft bei den österreichischen Versicherungen lief im zweiten Quartal 2022, das von Ukraine-Krieg, Inflation und Rezessionssorgen geprägt war, weiter gut. 5,12 Milliarden Euro nahmen die Assekuranzen an Prämien ein. Das ist ein Plus von gut sieben Prozent zum zweiten Quartal 2021.
Besonders stark wuchs die größte Sparte Schaden/Unfall (Prämien von 3,1 Milliarden Euro im Q2) mit plus 8,9 Prozent zum Vorjahresquartal. Die kleinste Sparte, die Krankenversicherung (Q2-Prämien bei knapp 656 Millionen Euro), legte um gut fünf Prozent zu. Bei den Lebensversicherungen wurden im zweiten Quartal 1,36 Milliarden Euro an Prämien eingenommen. Das bedeutet eine Erhöhung um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Hier merkt man einen Fortschritt bei den fonds- und indexgebundenen Lebensversicherungen. Diese konnten den Anteil an den gesamten Lebensprämien ausbauen: Im Halbjahr kommen sie laut FMA auf knapp 29 Prozent, im ersten Semester des Vorjahres waren es nur rund 26 Prozent.
Einbruch beim Ergebnis
Trotz des kräftigen Prämienzuwachses zeigt sich in der Gewinn- und Verlustrechnung deutlich, dass die Gesellschaften heuer vor Herausforderungen stehen: Beim versicherungstechnischen Ergebnis (Erträge minus Aufwände beim versicherungsrelevanten Geschäft) stehen im Halbjahr 187,71 Millionen Euro unter dem Strich, das ist ein Minus von fast 60 Prozent zum Vorjahr. Und das Finanzergebnis (Erträge und Aufwendungen für Kapitalanlagen) ist ebenfalls stark gesunken, nämlich um fast 54 Prozent auf 845,4 Millionen Euro. Versicherungstechnisches Ergebnis und Finanzergebnis führen in Summe dazu, dass sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) im Halbjahr mehr als halbiert: Der Rückgang liegt bei 58,5 Prozent auf 559,74 Millionen Euro. (eml)