Bei der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge (PZV) gibt es weiter einen hohen Rückgang. Die rund 88.000 im vergangenen Jahr ausgelaufenen oder gekündigten Verträge konnten nur zu einem sehr geringen Teil durch Neuverträge (7.797) kompensiert werden. Nach dem Rekordwert von mehr als 1,6 Millionen Stück im Jahr 2012 ist die Anzahl der bestehenden Verträge jährlich geschrumpft und 2021 erstmals seit 2006 wieder unter die Marke von einer Million (967.000) gefallen. Das geht aus dem neuen PZV-Bericht der Finanzmarktaufsicht (FMA) hervor.

Der starke Rückgang setzte nach der signifikanten Kürzung der staatlichen Förderung im Jahr 2012 ein. Doch nicht nur der Rückzieher der Politik machte dieses Produkt, das die freiwillige Altersvorsorge ankurbeln sollte, unattraktiv, sondern auch die hohen Kosten und das Garantiemodell, das im Niedrigzinsumfeld wenig Rendite brachte.

Zuflüsse von 739 Millionen Euro
Gleichzeitig ist der PZV-Markt per se noch immer voluminös: Da es sich um ein Produkt mit sehr langen Laufzeiten handelt, machten die Prämienzuflüsse im Vorjahr 739 Millionen Euro aus (minus 3,7 Prozent gegenüber 2020). Das in diesem Versicherungsprodukt insgesamt verwaltete Vermögen stieg im Berichtsjahr auf den neuen Rekordwert von fast 9,38 Milliarden Euro.

Angesichts der guten Kapitalmarktentwicklung im Jahr 2021 legten auch die PZV-Produkte zu: Das Performanceplus lag bei 8,3 Prozent (vor Kosten). Das sei nahe am bisherigen Wachstumshöchstwert von rund zehn Prozent, wie die FMA mitteilt. Allerdings entwickelte sich das von der FMA seit Jahren berechnete stilisierte Vergleichsportfolio (30 Prozent österreichische Aktien, 70 Prozent zehnjährige österreichische Staatsanleihen) mit 10,8 Prozent noch besser.

Maximale Prämie derzeit 129,92 Euro
Im Jahr 2012 wurde die staatliche Förderung von damals 9,5 Prozent (auf die Prämie) auf 4,25 Prozent halbiert. Die höchstmögliche prämienbegünstigte Einzahlung betrug im Vorjahr 3.056,94 Euro (2020: 2.957,80), was eine maximale staatliche Prämie von 129,92 Euro ergab. Die Anbieter sind per Gesetz verpflichtet, zumindest eine Garantie auf die eingezahlten Nominalprämien zu geben.

2021 boten nur noch vier Versicherungen ein PZV-Produkt im Neuabschluss an. Zu Spitzenzeiten waren es 19 Gesellschaften. Größter Anbieter ist die Wiener Städtische, auf die mittlerweile 80 Prozent der Neuverträge entfallen. Kapitalanlagegesellschaften bieten seit mehr als zehn Jahren keine neuen PZV-Verträge an. (eml)