Zwei der größten Assekuranz-Unternehmen Chinas – PICC Property & Casualty und China Life Insurance – sowie acht weitere Versicherer dürfen laut dem am Freitag (7.2.) in Kraft getretenen Programm bis zu ein Prozent ihres Anlagevermögens in Gold stecken. Das mögliche Investmentvolumen liegt damit bei 200 Milliarden Yuan (rund 27,4 Mrd. US-Dollar), wie die Investmentbank Minsheng Securities anmerkt. 

Im neuen Jahr ist Gold einer der Rohstoffe mit der stärksten Preisentwicklung, nachdem das Edelmetall bereits 2024 mehrere Preisrekorde aufgestellt hatte. Schub brachten die Zinssenkungen der US-Notenbank, aber auch Goldkäufe der Zentralbank Chinas und anderer Notenbanken. Zudem nährt die Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump die Sorge vor einer Inflationsspirale. "Was mittel- und langfristige Anlagen mit stabilen Renditen angeht, fehlt es den Versicherungsgesellschaften an Optionen", hieß es in einer Analyse von Guotai Junan Securities.  

Gold ist mit dem Pilotprogramm der erste Rohstoff, in den chinesische Versicherer ausdrücklich investieren dürfen. Ansonsten hat Peking ihnen das Eingehen von Positionen in Vermögenswerten ohne "stabile Barerträge" untersagt und den Betrag, den sie in Anleihen und Aktien investieren können, begrenzt.

In diesem Stadium könnte die Nachfrage der Versicherer nach Gold erst einmal noch auf sich warten lassen. "Zukäufe dürften wahrscheinlicher werden, wenn die Preisrally eine Pause einlegt", sagte Marktstratege Yuxuan Tang von der JP Morgan Private Bank. Institutionelle Anleger wie Versicherer seien aufgrund ihrer Renditeorientierung preissensibel. Am Kassamarkt überwand der Goldpreis am Montag erstmals die Marke von 2.900 US-Dollar je Unze. (mb/Bloomberg)