Merkur-CEO Hofmann: "Die Nürnberger war das fehlende Puzzleteil"
Seit Anfang 2020 ist Ingo Hofmann CEO der Merkur Versicherung. Im Interview erklärt er die Hintergründe der Übernahme der Nürnberger Österreich und welche Pläne er für das Unternehmen hat.
Die Merkur Versicherung ist in Österreich vor allem als Spezialistin im Bereich Krankenversicherung bekannt, hier kommt das Unternehmen auf einen Marktanteil von 18,17 Prozent und liegt hinter der Uniqa auf Platz zwei. In Österreich sind rund 1.000 Mitarbeiter für die Merkur Versicherung tätig. Außerdem ist die Gesellschaft mit Tochterunternehmen in Slowenien, Kroatien, Serbien und Südtirol vertreten. In Zukunft möchte sich das Unternehmen noch stärker als ganzheitlicher Personenversicherer positionieren. Und Ende Dezember wurde bekannt, dass die Nürnberger Versicherung Österreich Teil der Merkur Versicherung wird. Ingo Hofmann, seit Anfang 2020 CEO der Merkur Versicherung, will einen eigenen Lebensversicherungsspezialisten in der Merkur-Gruppe schaffen.
Da bot sich mit der Übernahme der Nürnberger Versicherung Österreich eine günstige Gelegenheit, denn aktiv hat man laut Hofmann nicht nach einem Übernahmekandidaten gesucht. So erklärt der CEO im Gespräch: "Wir haben Mitte 2020 für uns festgelegt, sowohl organisch als auch anorganisch ertragreich wachsen zu wollen. Dabei lag der Fokus im anorganischen Bereich durchaus auf der Lebensversicherungsseite. Damals stand für uns fest, dass es uns bei einer möglichen Übernahme nicht so sehr auf den Bestand ankommen würde, sondern viel mehr auf das Unternehmen selbst."
Ganzheitlicher Personenversicherer als Ziel
Im Sommer des vergangenen Jahres gab es für die Merkur Versicherung dann die Opportunität, in den Due-Diligence-Prozess zum Verkauf der Nürnberger Versicherung Österreich einzutreten. "Wir mussten dann für uns bewerten, was es bedeuten würde, ein vergleichbares Produktportfolio inklusive der entsprechenden Prozesse und der notwendigen Software zu installieren. Und wir mussten uns die Frage stellen: Was bedeutet es für die Positionierung im Markt, wenn man das alles hat?" Am Ende Entschied man sich bekanntlich für die Übernahme, denn laut Hofmann hätte es zwischen fünf und acht Jahren gedauert eine entsprechende Positionierung selbst aufzubauen. "Die Nürnberger war für uns daher das fehlende Puzzleteil auf dem Weg zum ganzheitlichen Personenversicherer", erklärt Hofmann. (gp)
In der Bilderstrecke oben haben wir einige zentrale Aussagen aus dem Interview mit Ingo Hofmann zusammengetragen. Das vollständige Gespräch lesen Sie in Ausgabe 1/2022 von FONDS professionell oder im E-Magazin ab Seite 172.