Luxemburger Fondspolizzenspezialist wird liquidiert
Die Sanierung der FWU Life Insurance Lux (FLL) ist gescheitert. Der Spezialist für Fondspolizzen wird auf Antrag der Luxemburger Behörden liquidiert. Über die deutsche Mutter FWU läuft seit Dezember das Insolvenzverfahren.
Der luxemburgische Versicherer FWU Life Insurance Lux (FLL), ehemals Atlanticlux, wird liquidiert. Das hat das Bezirksgericht Luxemburg am vergangenen Freitag (31.1.) angeordnet, wie die luxemburgische Finanzaufsicht CAA mitteilt. Zuvor hatte die Behörde am 22. Januar den Sanierungsplan des auf fondgebundene Polizzen spezialisierten Versicherers abgelehnt. Dessen deutsche Mutter FWU AG musste Anfang Dezember den Gang in die Insolvenz antreten.
Details zu der Liquidation der FLL und damit wohl auch zu den Folgen für die Kunden der FLL wird das CAA nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen veröffentlichen. Die Finanzaufsicht betont jedoch, dass das Scheitern des Sanierungsplans keine unmittelbaren Auswirkungen auf die von der Behörde beschlossene Sperrung der Vertragskonten hat. Kunden, darunter auch viele deutsche Verbraucher, kommen nicht an ihr Geld. Allerdings hat die Behörde den weiteren Einzug von Versicherungsprämien gestoppt, zudem hat die FLL als Gläubigerin der FWU ihre Ansprüche beim Insolvenzverwalter angemeldet.
Ungenügende Kapitaldecke
Damit ist die Sanierung des Versicherers gescheitert, der am 19. Juli 2024 mitteilen musste, dass er die Mindestkapitalanforderungen (MCR) im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen an die Solvabilitätsquote (SCR) nicht erfüllte. Die Aufsicht gab der FLL damals sechs Monate bis zum 19. Januar 2025 Zeit, das nötige Eigenkapital zur Erfüllung der SCR-Quote aufzutreiben. Ende November wurde bekannt, dass die FLL immerhin die Mindestkapitalanforderungen erfülle. Die luxemburgische Aufsicht hatte damals aber schon diverse Unsicherheiten bei der Berechnung der MCR/SCR moniert. Nun ist die Sanierung gescheitert.
Warum die FLL Finanzprobleme hat und die SCR-Quote nicht erfüllt, ist nicht bekannt. Branchenmedien vermuten, dass die FLL unter anderem mit den Beitragserhalt-Garantien für Alt-Kunden kämpft, die der Versicherer in der Vergangenheit gegeben hatte. Die Probleme der FLL haben aber zur Insolvenz der Mutter FWU geführt, die überschuldet ist, da die FLL laut Medienberichten für bestimmte Dienstleistungen wie das Kapitalmanagement nicht mehr zahlt.
Die deutlich kleinere Schwestergesellschaft FWU Life Austria in Wien ist dagegen aktiv. (jb)