Die Münchener FWU geriet Mitte Juli 2024 aufgrund von Überschuldung in die Insolvenz. Die österreichische Tochtergesellschaft FWU Life Austria ist von der Insolvenz der Muttergesellschaft FWU AG (Deutschland) nicht direkt betroffen. Dennoch wurde das Neugeschäft der Österreich-Tochter vorübergehend eingestellt, und es kam zu einer Handelsaussetzung bei einigen Fonds. Mittlerweile sind jedoch alle Sondervermögen wieder handelbar, und das Unternehmen hat kürzlich angekündigt, das Neugeschäft in Österreich wieder aufzunehmen.

"Die FWU Life Austria befindet sich in einer stabilen finanziellen Lage und weist aktuell eine Solvenzquote von über 200 Prozent auf. Es sind überwiegend eigenständige, von der FWU-Gruppe unabhängige Systeme und Prozesse zur Durchführung des Geschäftsbetriebs etabliert. Die bisherigen gruppeninternen Abhängigkeiten bei der IT-Infrastruktur werden bis Jahresende vollständig abgelöst", teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit. Alle Dienstleistungen für bestehende Kunden und Geschäftspartner bleiben laut FWU uneingeschränkt erhalten. Über die langfristige Zukunft der FWU Life Austria entscheidet nun der Insolvenzverwalter. Ein Verkauf der österreichischen Tochter gilt als das wahrscheinlichste Szenario.

1,9 Milliarden Euro an Kundenvermögen
Die FWU wurde 1983 von Manfred Dirrheimer gegründet. Die Gruppe mit Hauptsitz in Grünwald bei München ist europaweit in Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Luxemburg und Österreich aktiv. Außerhalb der EU ist die FWU auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Kuwait, Pakistan, Malaysia und Indonesien vertreten. Die österreichische Tochter entstand 2015 durch die Übernahme der Skandia Österreich.

Die FWU-Gruppe beschäftigt rund 420 Mitarbeiter und unterhält nach eigenen Angaben zehn Standorte weltweit. In Europa betreut sie rund 285.000 Kunden mit einem Vermögen von 1,9 Milliarden Euro Assets under Management und einer Beitragssumme von insgesamt neun Milliarden Euro. (gp)