bAV: Wiener Städtische will mit Software Vermittler entlasten
Die Wiener Städtische setzt bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) eine Software von Finabro zur Information von Mitarbeitern und zur Administrierung ein. Vermittler sollen sich auf die Betreuung der Unternehmen konzentrieren können, während die Technik den Rest übernimmt.
Die Wiener Städtische greift künftig für die Administrierung der bAV auf eine Software von Finabro zurück, wie die Versicherung mitteilt. Die digitale Lösung spare Zeit und Kosten bei der Einführung der bAV im Betrieb. Die Makler könnten sich dadurch auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Beim sogenannten "300 Euro-Modell" in der bAV (steuerfreie Zukunftssicherung nach § 3/1/15 EStG) können entweder 300 Euro pro Jahr als Gehaltserhöhung vom Arbeitgeber einbezahlt werden (brutto für netto, keine Lohnsteuer/Lohnnebenkosten und SV-Beiträge, die vollen 300 Euro vom Arbeitgeber kommen beim Mitarbeiter an) oder der Mitarbeiter wandelt 300 Euro seines Gehalts in eine Vorsorge um, wobei der Mitarbeiter sich die Lohnsteuer spart.
Vermittler sollen sich auf Unternehmensbetreuung konzentrieren
Die Wiener Städtische ist nach Eigenangaben mit einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent der größte Anbieter betrieblicher Versicherungslösungen in Österreich. Die Kooperation mit Finabro betrifft nur die steuerfreie Zukunftssicherung im Bereich der klassischen Lebensversicherung (Investment in den Deckungsstock der Versicherung). "Garantie ist weiterhin gefragt und der Ertrag wird bei dem 300-Euro-Modell über den Steuervorteil erzielt", heißt es bei der Versicherung.
Nicht Teil der Kooperation seien fondsgebundene Lebensversicherungen oder eine Veranlagung in ETFs (Finabro bietet Privat- und Firmenkunden eine digitale Vermögensverwaltung an, die rein auf ETFs basiert). Die Aufgabe im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Wiener Städtischen besteht ausschließlich darin, nach Vertragsabschluss durch den Makler/Vermittler die Mitarbeiter-Information und -Beratung so wie die Abwicklung und Administration bei Vertragsänderungen zu übernehmen. Vermittler sollen sich dadurch auf "ihre Kerntätigkeit", die Beratung und Betreuung der Unternehmenskunden, konzentrieren können, heißt es.
"Das steuerlich am besten geförderte Anlageprodukt Österreichs"
Finabro unterhält solche Kooperationen bereits mit Zurich und Allianz. Das 300-Euro-Modell sei derzeit "das steuerlich am besten geförderte Anlageprodukt in Österreich", so Finabro-Geschäftsleiter Joachim Schuller. "Dennoch wissen Betriebe und Mitarbeiter oft nicht, dass es das überhaupt gibt", sagte der Experte gegenüber der Redaktion. Das noch nicht gehobene Versicherungspotenzial in dem Bereich sei sehr groß. Man wolle das Produkt im Rahmen der Kooperationen bekannter machen. Der Einsatz der klassischen Lebensversicherung sei aufgrund der Garantie gepaart mit den Steueraspekten sehr vorteilhaft. Die Kooperationen könnten in weiterer Folge aber auch als Basis dienen, den Einsatz von ETF-Produkten in der Vorsorge anzusprechen. (eml)