Wohnkreditvergabe bricht weiter ein
Die letzten harten Zahlen aus dem November 2022 zeigen fast eine Halbierung zum Vorjahr an. Nach einer Umfrage der Österreichischen Nationalbank (OeNB) erwarten die Banken im ersten Quartal erneut einen Rückgang bei den Wohnkrediten.
Die im Sommer 2022 abrupt eingebrochene Vergabe von Wohnbaukrediten hat sich bis Jahresende nicht erholt – im Gegenteil: Der Rückgang bei den Neuvergaben verschärfte sich im Herbst und Winter noch weiter. War das Geschäft im August spontan um 33,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, so wurden nach den jüngsten Zahlen der Österreichischen Nationalbank (OeNB) im November 2022 um 47 Prozent weniger Neukredite vergeben als im Jahr davor.
Eine Aufhellung ist nicht in Sicht. Nach Einschätzung der Banken wird es im laufenden ersten Quartal 2023 erneut zu einem Nachfragerückgang kommen. Das zeigt eine OeNB-Umfrage (siehe Grafik). Immerhin dürfte sich der Abschwung etwas verlangsamen. Als wesentliche Gründe für den Nachfragerückgang wurden die steigenden Zinsen und die unsichere Wirtschaftslage genannt. Kredite sind teurer und weniger leistbar geworden, insbesondere im derzeit schwierigen Umfeld mit hoher Inflation und schwacher Konjunktur.Zu sehen sind in der Grafik nicht die erwarteten Rückgänge in Prozent, sondern der Saldo aus positiv und aus negativ gestimmten Banken (linke Skala). Die schwarze Linie zeigt also Institute, die ein Nachfrageplus melden abzüglich solcher, die einen Abschwung sehen. Die Umfrage zum Kreditgeschäft wird von den Zentralbanken des Euroraums – in Österreich von der OeNB – gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich erhoben. (eml)