Interessante Neuigkeiten für Vermieter: Laut einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts Integral im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen sowie S Real Immobilien bevorzugen 44 Prozent der Österreicher zur Miete zu wohnen, während 56 Prozent lieber in Eigentum wohnen. Damit ist die Mietnachfrage gegenüber 2023 stark gestiegen: Vor zwei Jahren stand es 36 zu 64 Prozent. "Viele haben aufgrund der Entwicklungen in den letzten Jahren keine Möglichkeit auf Eigentum gesehen. Die aktuell gedämpfte Verbraucherstimmung drückt natürlich nicht nur auf den täglichen Konsum, sondern auch auf die Perspektiven beim Eigentum", erklärte Maximilian Clary, Privatkundenvorstand der Erste Bank, zur Studienpräsentation.

In Wien ist die Eigentumsnachfrage am geringsten
Statistisch betrachtet decken sich Wunsch und Wirklichkeit: Denn laut Statistik Austria lag die Eigentumsquote im Jahr 2024 bei 55 Prozent (in Wien allerdings nur bei 20 Prozent). Die Wünsche der Studienteilnehmer waren regional sehr unterschiedlich. Im Burgenland wünschen sich 77 Prozent Eigentum, aber in Wien nur 30 Prozent. Im restlichen Österreich liegt der Wert bei 62 Prozent. In der Bundeshauptstadt besteht laut Martina Hirsch, Geschäftsführerin von S Real Immobilien, eine "traditionell starke Mietstruktur".

Demzufolge haben sich die Bedürfnisse verändert: Das Einfamilienhaus und die Eigentumswohnung sind absolut betrachtet die gefragtesten Wohnformen. Aber relativ betrachtet ist die Nachfrage nach Miet-, Genossenschafts- und Gemeindewohnungen deutlich gestiegen. Übrigens wollen nur jeweils 19 Prozent der Befragten in der Großstadt beziehungsweise in einer mittleren oder kleinen Stadt wohnen. Ein "kleiner Ort in Stadtnähe" ist nach wie vor die beliebteste Lage.

Sinkende Zinsen machen Eigentum für Interessenten attraktiver
Nach Ansicht der Erste Group rückt der "Traum von den eigenen vier Wänden" wieder näher. Denn 48 Prozent der Befragten glauben, dass mit dem Sinken der Zinsen der Wunsch nach Eigentum wieder realistischer wird. Immerhin ein Drittel hat dazu keine Meinung. Vor allem die Jungen interessieren sich für den Erwerb eines Einfamilienhauses oder einer Wohnung. 75 Prozent der Gen Z (Jahrgänge 1995 bis 2009) und 61 Prozent der Gen Y (Jahrgänge 1980 bis 1994) arbeiten darauf hin, sich eine eigene Wohnimmobilie leisten zu können.

Bereits bekannt sind die stärksten Motive für eine Anschaffung. 91 Prozent sehen Immobilien als "wertbeständige Anlage für die Zukunft" und 82 Prozent betrachten sie als Vorsorge für die Pension. "Immobilien zählen zu den stabilsten Formen der Altersvorsorge – sie bieten langfristige Wertentwicklung, Inflationsschutz und finanzielle Sicherheit. Wer heute in Wohneigentum investiert, legt den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben im Alter", meint Vorstand Clary. Im Übrigen will die Hälfte der Interessenten das Haus beziehungsweise die Wohnung kombiniert mit Eigen- und Fremdkapital finanzieren und weitere 15 Prozent streben hauptsächlich eine Fremdfinanzierung an. Ein starkes Drittel will den Kaufpreis vollständig aus Eigenmitteln bezahlen. (ae)