Die Fachgruppe Immobilientreuhänder Wien der Wirtschaftskammer macht sich große Sorgen um den Wiener Wohnungsmarkt. "Wir brauchen Sofortmaßnahmen auf Basis unserer Positionen, um die Folgen der aktuellen Krisen zumindest abzumildern. Dafür braucht es allerdings eine intensive Zusammenarbeit auf Augenhöhe", meint Obmann Michael Pisecky. Mit dem Leitgedanken "Vertrauen auf Bauen" veröffentlichte die WKO "fünf Grundpositionen".

Darin fordert die Interessenvertretung unter anderem die "Anerkennung der gewerblichen Immobilienwirtschaft als gleichberechtigten Partner neben dem gemeinnützigen und kommunalen Wohnsektor" und die "Beseitigung bürokratischer Hürden" betreffend die Sanierung, Revitalisierung und Modernisierung von Bestandsimmobilien. Die Branche steht unter einem hohen Kostendruck und laut WKO bestehen zusätzlich Rechtsunsicherheiten, die etwa einen Umstieg auf nicht fossile Brennstoffe bei Wärme und Kühle verhindern würden.

Zuletzt kritisiert die Wirtschaftskammer nicht nur zu hohe Verwaltungshürden für die Immobilienunternehmen, sondern auch zu geringe Richtwertmieten, die "nur im Burgenland noch niedriger" seien. Wien verfüge daher über die meisten unsanierten Altbauten Österreichs. Pisecky malt schwarz: "Ohne rasche Änderungen stürzen nicht nur unsere Unternehmen, sondern auch der Wiener Immobilienmarkt in eine schwere, noch nie da gewesene Krise." (ae)