Wiener Zinshausmarkt weiter unter Druck
Die Entwicklung auf dem Zinshausmarkt in Österreichs Hauptstadt verläuft nicht wie erwartet. Insbesondere der erhoffte Anschub durch die Leitzinssenkungen ist ausgeblieben. Die Preise steigen daher zurzeit eher nicht.
Nicht euphorisch, aber grundlegend positiv gestimmt berichtet die Makler- und Beratungsgesellschaft EHL Immobilien über die Entwicklung des Zinshausmarkts in Wien. "Die derzeit noch herausfordernden Rahmenbedingungen führen in vielen Bereichen zu erheblichen Druck", schreibt Firmenchef Michael Ehlmeier im Vorwort des neuen "EHL Zinshausmarktbericht 2025". Antizyklische Investoren würden zurzeit Kaufgelegenheit finden, die es voraussichtlich erst im nächsten Zyklus wieder geben werde.
Losgelöst von der emotionsgeladenen Marktstimmung spricht laut EHL die rationale Analyse "eindeutig für den baldigen Rebound" des Zinshausmarktes. Unklar sei jedoch, in welche Richtung sich die Preise entwickeln werden. "Ob sie in den kommenden Monaten bereits geringfügig steigen oder weiter sinken, lässt sich schwer prognostizieren", so Ehlmeier. Das aktuelle Preisniveau sei attraktiv und biete Potenzial für laufend attraktive Renditen und langfristige Wertzuwächse.
Bis zu 50 Prozent Preisrückgang
Aktuell sieht EHL bei den Preisen keine Erholung. Sie stünden weiter unter Druck und eine Trendwende zeichne sich noch nicht ab. "In keinem Bezirk sind die Zinshauspreise in den vergangenen drei Jahren stabil geblieben. Das Minus variiert jedoch stark. Dabei gilt die Faustregel: 'Je besser die Lage, desto geringer die Preisrückgänge', heißt es in dem Research-Bericht. In den Außenbezirken betrage das Minus "in extremen Fällen" bis zu 50 Prozent.
Die Liquidität ist eines der zentralen Themen, häufig ist sie für beabsichtigte Transaktionen nicht in ausreichendem Maße vorhanden. In diesem Zusammenhang berichtet Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting: "Die Entwicklung der Finanzierungsseite ist enttäuschend. Die Finanzierungskosten sind weniger stark gesunken als erwartet und die Hoffnungen, dass die geänderte EZB-Politik den Markt wiederbeleben würde, haben sich (noch) nicht erfüllt." (ae)