Kein Ende des rasanten Anstiegs bei den Baukosten: Im März 2022 erhöhte sich der Baukostenindex für den Wohnhaus- und Siedlungsbau zum Jahr davor um 15,2 Prozent. Allein die Materialkosten sind innerhalb eines Jahres um fast 27 Prozent in die Höhe geschossen, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt. Und die Preisrallye dürfte weiter gehen: Anfang Mai werden die KV-Löhne in der Baubranche um 4,2 Prozent erhöht.

Angesichts des zinslosen Investmentumfeldes legten die Häuserpreise in den vergangenen Jahren ohnehin schon kräftig zu. Die gestiegenen Baukosten erhöhen diese Dynamik. Sie sind unter anderem auf Lieferschwierigkeiten und Knappheit bei wichtigen Materialien wie Holz, Metallen und Produkten auf Erdölbasis zurückzuführen. Hintergrund sind die Lieferkettenunterbrechungen infolge der Pandemie und seit Februar der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Die Mieten hätten sich dagegen zuletzt eher seitwärts entwickelt, so die Experten von Agenda Austria (wobei aber aufgrund von Berechnungsänderungen durch die Statistik Austria ein Vergleich mit vor 2021 nicht 1:1 möglich ist). Jedenfalls dürften die Mieten nun ebenfalls unter Druck kommen. Besonders gelte das für Neumieter in unregulierten Segmenten. Bestandsmieter in streng regulierten Bereichen (Altbau, geförderten Wohnbau, etc.) seien da besser vor steigenden Mieten geschützt. Schwierigkeiten entstünden in diesem Segment aber für die Vermieter: Für sie wird es immer schwieriger, steigende Sanierungs- und Renovierungskosten wieder zurückzuverdienen. (eml)