Häuserpreise in allen Bundesländern gesunken
Wer ein bestehendes Objekt verkaufen will, hatte es im Vorjahr schwer, hohe Preise durchzusetzen. Für neue Häuser und Wohnungen sind die Käufer aber bereit, wieder etwas mehr zu zahlen. Das zeigen Daten der Statistik Austria.
Die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen in Österreich sanken laut Statistik Austria im Jahr 2024 zum Vorjahr um durchschnittlich 0,2 Prozent. Wobei das Minus nur auf bestehende Objekte zurückgeht, während neuer Wohnraum teurer wurde.
Bei bestehenden Objekten, die mit minus 1,5 Prozent zum zweiten Mal weniger kosteten (2023: minus 4,1 Prozent, 2022: plus 11,6 Prozent), waren die Käufer zurückhaltend. Objekte mit tendenziell unzeitgemäßen fossilen Heizsystemen oder schlechteren Energieausweisen dürften angesichts der hohen Energiekosten auch weiter mit Vorbehalten betrachtet werden. Die Preise neuer Wohnungen und Häuser legten im Vorjahr hingegen um 2,7 Prozent zu (2023: minus 0,3 Prozent, 2022: plus 11,5 Prozent).
8,6 Prozent mehr Transaktionen
Merkbar ist nach der Zählung der Statistik Austria, dass die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank die Leistbarkeit wieder erhöht haben. Es wurden um 8,6 Prozent mehr Wohnimmobilien gekauft als im Vorjahr, nach einem starken Rückgang von 27,6 Prozent im Jahr 2023.
Aufgeteilt nach Objektgattung gab es vor allem bei den Häuserpreisen starke Rückgänge. Sie sind in allen Bundesländern gesunken. Allen voran in Salzburg mit minus 9,7 Prozent, gefolgt von Vorarlberg mit minus 4,7 und Wien mit minus 3,8 sowie der Steiermark mit minus 2,2 Prozent.
EU-weit entwickeln sich die Immobilienpreise im Durchschnitt kräftiger als in Österreich. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 wird ein Plus von 2,6 Prozent im Euroraum registriert und von 3,8 Prozent in der EU (vorläufige Eurostat-Zahlen). Wobei jedoch große Märkte schwächeln: Frankreich mit minus 3,5 Prozent, Deutschland mit minus 0,7 Prozent. Einen deutlichen Preisanstieg verzeichneten hingegen Österreichs Nachbarländer wie Ungarn (plus 13,4 Prozent), Slowenien (plus 7,9 Prozent) und die Slowakei (plus 6,2 Prozent). (eml)