Goldman Sachs hebt Goldpreisprognose drastisch an
Goldman Sachs hebt seine Goldpreisprognose für das Jahresende auf 3.100 US-Dollar je Unze an. Grund dafür sind verstärkte Zentralbankkäufe sowie steigende Mittelzuflüsse in goldgedeckte ETFs.
Die Goldman-Sachs-Analysten Lina Thomas und Daan Struyven gehen davon aus, dass die monatliche Goldnachfrage der Zentralbanken mit durchschnittlich 50 Tonnen höher ausfallen könnte als bislang erwartet. Sollte die Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik – insbesondere in Bezug auf Zölle – anhalten, könnte der Goldpreis durch verstärkte spekulative Käufe sogar auf 3.300 US-Dollar je Unze steigen, so die Analysten. Dies entspräche einem jährlichen Anstieg von 26 Prozent, wie Berechnungen von "Bloomberg" zeigen.
Das Edelmetall erlebt derzeit einen starken Aufwärtstrend. In einer siebenwöchigen Gewinnserie, die auf dem bereits kräftigen Anstieg des Vorjahres aufbaut, hat Gold mehrere Rekordhöhen erreicht. Der anhaltende Preisanstieg wird durch verstärkte Käufe der Zentralbanken, eine Reihe von Zinssenkungen der US-Notenbank Fed und zuletzt durch die wachsende Besorgnis über die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump gestützt.
"Wir bekräftigen unsere Handelsempfehlung 'Go for Gold'", schreiben Thomas und Struyven. "Wir sehen erheblichen Absicherungswert in Long-Goldpositionen, insbesondere angesichts möglicher zunehmender Handelsspannungen." Darüber hinaus könnten Inflationsängste und fiskalische Risiken die Zentralbanken – insbesondere jene mit großen Beständen an US-Staatsanleihen – dazu veranlassen, ihre Goldkäufe weiter zu erhöhen, heißt es in der Analyse.
Der Spotpreis für Gold lag zuletzt bei 2.945 US-Dollar je Unze auf Rekordniveau. Innerhalb der letzten zwölf Monate ist der Goldpreis um rund 44 Prozent gestiegen und hat damit den Anstieg eines globalen Aktienindex im gleichen Zeitraum, der 18 Prozent betrug, deutlich übertroffen. (mb/Bloomberg)