Die Immobilienfinanzierer bauen ihr Engagement in diesem Jahr kräftig aus. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Beratungsgesellschaft CBRE. "Besonders dynamisch zeigt sich das Wachstum bei nicht-bankgebundenen Kreditgebern wie Kreditfonds, Versicherern und Investmentbanken. Diese Gruppen rechnen in Europa mit einer stärkeren Ausweitung der Kreditvergabe als traditionelle Banken", teilt das Unternehmen mit. In Deutschland wollen allerdings vor allem die klassischen Banken das Neugeschäft ankurbeln. Europaweit kalkulieren die Kreditgeber ein notwendiges Finanzierungsvolumen von etwa 70 Milliarden Euro im Jahr 2025.

Kapitalbedarf
Im Frühjahr wurden weltweit 143 Unternehmen befragt, von denen etwa die Hälfte in Deutschland tätig ist. Rund 80 Prozent planen ihre Aktivitäten im professionellen europäischen Immobilienmarkt zu verstärken. Der mit Abstand größte Kapitalbedarf besteht laut CBRE bei Refinanzierungen, während die Nachfrage von Projektentwicklern vor allem in Deutschland als relativ gering gesehen wird. Am liebsten finanzieren die Kreditgeber Wohnhäuser, Studentenunterkünfte sowie Industrie- und Logistikimmobilien.

Herausforderungen
Größte Herausforderungen sind nach Angaben der Umfrageteilnehmer die geopolitische Unsicherheit, das weiterhin vergleichsweise niedrige Investmentvolumen, die Angst vor einer Rezession, die Unklarheit hinsichtlich weiterer Zinssenkungen und die Ungewissheit über zukünftige Immobilienwerte. Dennoch sind die Finanzierungskosten (Margen) zuletzt leicht gesunken. Laut CBRE-Erhebung lagen sie im Frühjahr im Durchschnitt bei 150 bis 260 Basispunkten. Die Kosten variieren je nach Assetklasse und Immobilienqualität. Am günstigen sind die Darlehen für Wohnimmobilien, am teuersten für Datenzentren. (ae)