Die internationale Beratungs- und Maklergesellschaft CBRE blickt aktuell optimistisch auf den europäischen Immobilienmarkt. Trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten entwickle sich die Branche positiv: "Das verbesserte Finanzierungsumfeld, die steigende Transaktionsaktivität und das Investoreninteresse in zentralen Assetklassen wie Wohnen, Logistik, Hotel und Büros deuten auf eine spürbare Erholung im zweiten Halbjahr hin", teilte der Dienstleister mit.

Investoren, die von außerhalb Europas kommen, haben im ersten Halbjahr 2025 um 20 Prozent und europäische Anleger um 13 Prozent mehr als vor einem Jahr investiert. Private-Equity-Fonds aus den USA waren überdurchschnittlich aktiv und gaben sogar um ein Viertel mehr aus. Angetrieben durch Mietpreissteigerungen nahmen die Immobilienwerte gegenüber Ende 2023 bei hochwertigen Gebäuden um fünf bis zehn Prozent und bei erstklassigen Büros sogar um 13 Prozent zu.

Höhere Nachfrage, größerer Dealflow
"Die Aussichten für das zweite Halbjahr sind vielversprechend, da mit der Rückkehr des Vertrauens eine Belebung der Verkaufsaktivitäten erwartet wird und einige Investoren ausdrücklich eine positive Stimmung gegenüber Europa zum Ausdruck bringen", heißt es im "European Real Estate Market Outlook – Mid-Year Review 2025". Darin betonen die Analysten, dass 2025 ein wichtiges Jahr für die Fälligkeit von Krediten und Eigenkapital sei. Das werde zu erheblichen Transaktionsmöglichkeiten führen, zumal die Käufernachfrage wieder zunehme.

Im gewerblichen Sektor sind die Aussichten laut CBRE in den Assetklassen Rechnerzentren, die vom Boom der KI-Anwendungen und Cloud-Angeboten profitieren, sowie Hotels, die vom starken internationalen Tourismus getragen werden, besonders gut. Der Wohnimmobilienmarkt bleibt aufgrund einer "strukturellen Unterversorgung" interessant. Die Lücke beläuft sich CBRE zufolge auf fast zehn Millionen Wohnungen. Dieses Defizit lasse sich ohne massive Intervention nicht schließen. (ae)