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Die umstrittenen Bleibeprämien in Höhe von 80 Millionen US-Dollar für zwei Spitzenmanager von Goldman Sachs stoßen zunehmend auf Widerstand. Der einflussreiche Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services (ISS) rät Investoren nun, die Boni auf der bevorstehenden Hauptversammlung abzulehnen.
Die Anreizstruktur für CEO David Solomon und Präsident John Waldron weise laut ISS "keine strengen, im Voraus definierten Leistungskriterien" auf. Dies sei insbesondere bei sogenannten Off-Cycle-Prämien – also außerplanmäßigen Zuwendungen – von derart hohem Umfang problematisch. Das Verhalten des Boards, neue Anreize zu gewähren, noch bevor ein bestehendes Vergütungsprogramm ausgelaufen sei, stellt laut ISS eine "schlechte Praxis" dar. Auch der Stimmrechtsberater Glass, Lewis & Co. äußerte sich kritisch: In einer Empfehlung aus der vergangenen Woche bezeichnete das Unternehmen die Boni als "exzessiv".
Das Goldman-Board fordert die Aktionäre auf, die Prämien im Rahmen einer Konsultativabstimmung auf der Hauptversammlung am 23. April zu genehmigen. Die Bank rechtfertigt das Vergütungspaket mit dem "intensiven Wettbewerb" um Talente in der Branche. Die beiden Führungskräfte sollen demnach mit sogenannten Restricted Stock Units belohnt werden – unter der Bedingung, dass sie weitere fünf Jahre im Unternehmen verbleiben.