Fondsanleger bleiben bei ihren Anlageergebnissen meist hinter dem Fondsmarkt zurück. Diese "Performance-Lücke" hat Morningstar für den US-Markt untersucht. Die Ergebnisse sind auch für Euro-Anleger höchst relevant – und die wichtigste Empfehlung ist leicht umzusetzen.

Stabile "Performance-Lücke"
Für die durchschnittlich mit US-Investmentfonds und -ETFs erzielte Rendite ermittelt das Analysehaus eine jährliche Performance von sieben Prozent für den Zehn-Jahres-Zeitraum bis Ende 2024. Damit liegen Anleger aber etwa 1,2 Prozentpunkte pro Jahr unter der jährlichen Gesamtrendite der entsprechenden Fonds von 8,2 Prozent. "Diese 'Lücke' erklärt sich durch den Zeitpunkt und den Umfang der Transaktionen der Anleger in diesem Zeitraum", erläutert Morningstar-Analyst Jeffrey Ptak.

Die "Lücke" von 1,2 Prozentpunkten pro Jahr ist zudem im Zeitverlauf recht beständig und summiert sich auf immerhin 15 Prozent der aggregierten Gesamtrendite der Fonds im gesamten Beobachtungszeitraum. Seiner Meinung nach kommen bei der Erklärung der "Performance-Lücke" eine Reihe von Faktoren zum Tragen. Besondere Bedeutung misst er aber den Umschichtungen bei. Darauf weist der Vergleich von Sektor-Fonds mit Mischfonds hin.  

Auch bei Fonds gilt: Hin und Her macht Taschen leer
In absoluten Zahlen verzeichneten Anleger in Sektor-Aktienfonds die größte "Lücke" zur Gesamtrendite der Fonds: Der durchschnittlich investierte Dollar erzielte eine jährliche Rendite von sieben Prozent, verglichen mit der aggregierten jährlichen Gesamtrendite der Fonds von 8,5 Prozent. Anleger in Mischfonds erzielten dagegen mit 6,3 Prozent pro Jahr rund 97 Prozent der Fondsrendite von 6,5 Prozent.

Das Ergebnis ist für Ptak eindeutig: "Je häufiger Anleger handelten, desto weniger verdienten sie." Dies spricht seiner Meinung nach dafür, weniger sowie breit gestreute Fonds zu halten, die Routineaufgaben wie Vermögensallokation und Neugewichtung automatisieren, sodass der Anleger nicht aktiv werden muss. (jh)