Politische Untätigkeit in Sachen betrieblicher Altersvorsorge sieht Hermann Stöckl, Geschäftsführer der in Saalfelden angesiedelten VPI Vermögensberatung GmbH. "Vorteile der betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge werden ignoriert und in der öffentlichen Kommunikation totgeschwiegen", kritisiert Stöckl in einer Aussendung. Durch die mangelnden Bemühungen der Politik seien den Betroffenen die Chancen der bAV zu wenig bekannt.

Eine Umfrage durch VPI unter je 200 Unternehmen und Privatpersonen habe ergeben, dass nur etwa 43 Prozent der befragten österreichischen klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) über die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge informiert sind. 23 Prozent nützen die steuerlichen Vorteile in ihrem Unternehmen. Davon nutze nur gut ein Viertel eine Mitarbeitervorsorge nach §3 EStG als personalpolitisches Instrument. Nach §3/1/15a Einkommensteuergesetz (EStG) können Unternehmer für ihre Mitarbeiter pro Jahr bis zu 300 Euro steuerfrei in eine Lebens-, Unfall- oder Krankenversicherung investieren.

Personalpolitische Chance wird vergeben
Laut Befragung gibt es nur in 19 Prozent der Betriebe eine direkte Leistungszusage an Geschäftsführung oder leitende Mitarbeitende. Eine betriebliche Kollektivversicherung haben überhaupt nur zwei Prozent. Mit 36 Prozent am häufigsten findet der Gewinnfreibetrag nach §10 EStG Anwendung. Dieser jedoch werde selten für den Aufbau einer Altersvorsorge genützt.

Die bAV biete für GmbHs und AGs nicht nur steuerliche Vorteile. Man könne sie in Zeiten knappen Arbeitskräfteangebots auch personalpolitisch einsetzen und damit motivierte Talente an das Unternehmen binden. Firmenpensionen seien kostengünstig, steuerschonend und würden garantierte Leistungen bieten, so Stöckl. (eml)