Die als kapitalmarktskeptisch geltenden Retailveranlagungskunden gewinnen zunehmend Vertrauen in Fondssparpläne. Das zeigt sich im Bankvertrieb, wo die regelmäßige Einzahlung kleinerer Beträge in Investmentfonds eine immer wichtigere Rolle spielt. Bei den österreichischen Volksbanken stieg im Jahr 2024 die Anzahl an Fondssparplänen um rund 16.000 auf über 172.000 Verträge, was einen Zuwachs um über zehn Prozent bedeutet. Die Bankengruppe setzt im Retail die Produkte der deutschen Union Investment Gruppe (UI) ein.

Insgesamt – Sparpläne und Einmalerläge – konnte die Union in Österreich rund 7.000 neue Fondskunden gewinnen, wie es in einer Aussendung von UI und Volksbanken heißt. Das ist laut den Angaben der zweitgrößte Zuwachs in Österreich seit dem Markteintritt im Jahr 2015. Nur im von Corona geprägten Jahr 2021, wo viele Anleger sich intensiv mit Veranlagungen beschäftigten, hatte die Union Investment mit 10.000 Fondsneukunden mehr Neulinge.

Langfristige Interessen
Der Anstieg bei den Fondssparplänen belege das zunehmende Interesse an langfristigen Anlagestrategien, so Gerald Fleischmann, Generaldirektor Volksbank Wien AG und Sprecher des Volksbanken-Verbundes.

Etliche Fonds hätten 2024 Höchststände erreicht. Insbesondere überzeugend sei die Entwicklung der UI-Aktienfonds gewesen, mit einer durchschnittliche Rendite von 9,4 Prozent, wie Jessica Bräu, Landesdirektorin von Union Investment Austria, erklärt. Der am häufigsten vertriebene Fonds war der Aktienfonds Uniglobal, der 2024 eine Wertentwicklung von 24,8 Prozent erreichte. Über die vergangenen fünf Jahre habe der Fonds 13,8 Prozent pro Jahr abgeliefert.

Kooperationsvertrag auf weitere zehn Jahre ausgedehnt
Die österreichischen Volksbanken haben vergangenes Jahr ihre Kooperation mit der Union Investment bis ins Jahr 2035 verlängert. Das in Fonds von Union Investment aus Österreich heraus veranlagte Kapital erreichte 2024 einen neuen Höchststand von 6,5 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zu 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 entspreche. Der Nettoabsatz stieg um elf Prozent auf 431 Millionen Euro (2023: 387 Mio. Euro).

Die Union Investment Austria GmbH ist eine 100-Prozent-Tochter der Union Asset Management Holding AG in Frankfurt am Main. Sie ist seit der Zurücklegung der Konzession als Wertpapierfirma Mitte 2023 nur noch vertriebsunterstützend für die UI-Gruppe in Österreich tätig. Der Österreich-Gesellschaft gehört zu 94,5 Prozent die Immobiliensparte Union Investment Real Estate Austria AG (URA), die restlichen 5,5 Prozent werden von der BAG Bankaktiengesellschaft (Hamm) gehalten. (eml)