Umfrage: Wohlhabende Österreicher greifen bei Aktien und Gold zu
Während in Österreich seit Jahresbeginn knapp zehn Milliarden Euro aus Aktienfonds abgezogen wurden, haben einige gut betuchte Bundesbürger bei Aktien zugegriffen – und blicken zuversichtlich in die Zukunft.
Österreichs Wohlhabende haben in den krisengebeutelten Monaten des aktuellen Jahres Aktien sowie Edelmetalle zugekauft und machen sich wenig Sorgen um die Zukunft. Das hat eine Onlineumfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos ergeben, die von der LGT Bank Österreich in Auftrag gegeben wurde. Demnach haben 24 Prozent der 101 Umfrageteilnehmer, denen ein Anlagevolumen von mehr als 500.000 Euro zur Verfügung steht, bei Gold und Edelmetallen zugegriffen. 34 Prozent gaben an, Aktien gekauft zu haben. Und das, obwohl auf der Aktienfondsseite derzeit wenig Kauflaune zu entdecken ist: Laut der Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) flossen zwischen Januar und September über neun Milliarden Euro aus dieser Anlageklasse ab.
Mit ihrer Asset-Allokation dürften die heimischen Vermögenden jedenfalls zufrieden sein: Trotz der herausfordernden Situation gaben 77 Prozent der Befragten an, dass ihre finanzielle Situation in den vergangenen zwölf Monaten gleich geblieben oder besser geworden ist. Und 71 Prozent erwarten, dass das auch im kommenden Jahr so sein wird. "Das mag auch daran liegen, dass die wohlhabenden Österreicher ihr Vermögen sehr risikoavers anlegen", konstatiert die LGT Bank Österreich: Denn 51 Prozent setzen auf Werterhaltung, nur 29 Prozent wollen mit ihren Anlagen in erster Linie eine höhere Rendite erzielen.
Nachhaltige Geldanlagen werden immer wichtiger
An Bedeutung gewinnt auch bei gut betuchten Österreichern das Thema Nachhaltigkeit. "Knapp acht von zehn Befragten haben bereits nachhaltige Anlagen in ihrem Portfolio. Bei zwei Drittel übersteigt das Volumen sogar die Fünf-Prozent-Marke", sagt Meinhard Platzer, CEO der LGT Bank Österreich. Bei drei von zehn Studienteilnehmenden hätten die aktuellen Marktbedingungen keine Änderung in der Einstellung zu nachhaltigen Anlagen bewirkt. Ein Viertel sieht eine steigende Bedeutung nachhaltiger Geldanlagen vor allem in Krisenzeiten, während knapp 20 Prozent noch ein mögliches Investment nach ESG-Kriterien evaluiert. Aber: Nur 43 Prozent der Befragten fühlen sich im Bereich der nachhaltigen Geldanlage bereits gut oder sehr gut informiert. (cf)