Anleger hegen bei börsengehandelten Fonds (ETFs) mit aktivem Managementansatz die Befürchtung, dass einige der als aktiv ausgewiesenen Strategien sich tatsächlich sehr nah am Index entlanghangeln. Dies zeigt eine Umfrage der irischen Fondsservicegesellschaft Carne Group unter 200 Profianlegern von Pensionsfonds, Vermögensverwaltern, Versicherern und Family Offices. Demnach sind 88 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Anbieter solcher nur bedingt aktiven ETFs die Marktteilnehmer in die Irre führen.

"Wir teilen die Besorgnis über das Risiko solcher 'schüchtern-aktiver' börsengehandelter Fonds, die für die Anleger problematisch sein können", kommentiert Patrick O'Brien, Leiter Geschäftsentwicklung der Care Group, die Ergebnisse. Solche Vehikel würden "oft unter dem Deckmantel eines aktiven Managements operieren, während sie sich eng an einen Referenzindex anlehnen." Die Fondsmanager müssten sicherstellen, dass sie die Strategien, die sie anbieten, transparent erläutern, fordert O'Brien.

Starkes Wachstum erwartet
Grundsätzlich billigen die Umfrageteilnehmer aktiven ETFs jedoch erhebliches Potenzial zu. In den nächsten Jahren würde diese Gattung deutlich Marktanteile gewinnen. Von derzeit zwei Prozent werde der Anteil aktiver Strategien am gesamten europäischen ETF-Markt bis zum Ende des Jahrzehnts auf sechs bis neun Prozent steigen. Zudem erschließen sich die Befragten über börsengehandelte Produkte neue Anlageklassen. So gab mehr als die Hälfte der Teilnehmer an, über diese Vehikel ihr Engagement in Kryptowährungen ausbauen zu wollen. (ert)